Bayern kämpfen um Anschluss
Rekordmeister tritt im ;pitzenspiel bei Tabellenführer Dortmund an
Der Druck auf Münchens Trainer Kovac ist immens. BVB-Coach Favre schwimmt dagegen auf der Erfolgswelle.
6ORTMUN6 – Noch geben sich Uli Hoeneß und Niko Kovac vor dem Klassiker mit umgekehrten Vorzeichen betont gelassen, doch bei einem Gipfel-Sturz in Dortmund erwartet den kriselnden FC Bayern ein eisiger Winter. Schon jetzt steht Trainer Kovac in der Kritik, eine Niederlage im mit Spannung erwarteten Bundesliga-Topspiel an diesem Samstag (18.30 Uhr) bei der überraschend starken Borussia würde die Diskussionen bei dann sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenreiter weiter anheizen.
Doch damit will sich der 47-Jährige nicht befassen. „Angst und Druck kenne ich nicht. Ich gehe davon aus, dass wir das Spiel nicht verlieren“, sagte er am Freitag. Kovac baut auf die Erfahrung seiner Stars: „Der FC Bayern ist in solchen Spielen ganz groß. Ich bin überzeugt, dass wir unseren Mann stehen. Wir müssen sie jagen!“
Doch die Lage in München ist brenzlig. Schon jetzt befindetsichPräsidentHoeneßangesichts der anhaltenden Probleme beim Tabellendritten im Verteidigungsmodus. „Wir haben ihn nie infrage gestellt, müssen uns aber zunehmend dieser Fragen erwehren, die ich im Moment nicht verstehe“, sagte der 66Jährige.
Zu verstehen ist die Frage nach der Zukunft von Kovac allemal, da die Münchner seit Wochen nicht Bayern-typisch auftreten. Kein Mia-san-Mia, keine Super-Bayern, wie selbst Kapitän Manuel Neuer unter der Woche einräumte. „Deshalb fahren wir als Herausforderer nach Dortmund, und nicht als Favorit. Und in dieser Rolle fühlen wir uns sehr wohl“, sagte Hoeneß.
Der FC Bayern als Außenseiter? Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc reagierte auf die durchschaubare Taktik des angeschlagenen Rekordmeisters, der auf Altstar Arjen Robben (Knieprobleme) verzichten muss, entspannt. „Es ist nicht wirklich wichtig, wer als Favorit ins Spiel geht. Natürlich haben wir die Situation der Bayern registriert aber es ist eigentlich egal“, sagte Zorc.
Im Gegensatz zum Verfolger läuft es beim BVB unter dem neuen Trainer Lucien Favre rund. Noch vor sieben Monaten war Dortmund bei den damaligen HeynckesBayern mit 0:6 untergegangen – und jetzt? Die Borussen mit ihren jungen Wilden um Jadon Sancho führen die Tabelle mit vier Punkten vor dem Rekordmeister an. „Wir haben guten Grund, und das ist auch nötig, aufgrund der Leistungen der letzten Wochen selbstbewusst in das Spiel zu gehen“, betonte Zorc.