Nordwest-Zeitung

Bayern kämpfen um Anschluss

Rekordmeis­ter tritt im ;pitzenspie­l bei Tabellenfü­hrer Dortmund an

- VON THOMAS NIKLAUS

Der Druck auf Münchens Trainer Kovac ist immens. BVB-Coach Favre schwimmt dagegen auf der Erfolgswel­le.

6ORTMUN6 – Noch geben sich Uli Hoeneß und Niko Kovac vor dem Klassiker mit umgekehrte­n Vorzeichen betont gelassen, doch bei einem Gipfel-Sturz in Dortmund erwartet den kriselnden FC Bayern ein eisiger Winter. Schon jetzt steht Trainer Kovac in der Kritik, eine Niederlage im mit Spannung erwarteten Bundesliga-Topspiel an diesem Samstag (18.30 Uhr) bei der überrasche­nd starken Borussia würde die Diskussion­en bei dann sieben Punkten Rückstand auf den Spitzenrei­ter weiter anheizen.

Doch damit will sich der 47-Jährige nicht befassen. „Angst und Druck kenne ich nicht. Ich gehe davon aus, dass wir das Spiel nicht verlieren“, sagte er am Freitag. Kovac baut auf die Erfahrung seiner Stars: „Der FC Bayern ist in solchen Spielen ganz groß. Ich bin überzeugt, dass wir unseren Mann stehen. Wir müssen sie jagen!“

Doch die Lage in München ist brenzlig. Schon jetzt befindetsi­chPräsiden­tHoeneßang­esichts der anhaltende­n Probleme beim Tabellendr­itten im Verteidigu­ngsmodus. „Wir haben ihn nie infrage gestellt, müssen uns aber zunehmend dieser Fragen erwehren, die ich im Moment nicht verstehe“, sagte der 66Jährige.

Zu verstehen ist die Frage nach der Zukunft von Kovac allemal, da die Münchner seit Wochen nicht Bayern-typisch auftreten. Kein Mia-san-Mia, keine Super-Bayern, wie selbst Kapitän Manuel Neuer unter der Woche einräumte. „Deshalb fahren wir als Herausford­erer nach Dortmund, und nicht als Favorit. Und in dieser Rolle fühlen wir uns sehr wohl“, sagte Hoeneß.

Der FC Bayern als Außenseite­r? Dortmunds Sportdirek­tor Michael Zorc reagierte auf die durchschau­bare Taktik des angeschlag­enen Rekordmeis­ters, der auf Altstar Arjen Robben (Knieproble­me) verzichten muss, entspannt. „Es ist nicht wirklich wichtig, wer als Favorit ins Spiel geht. Natürlich haben wir die Situation der Bayern registrier­t aber es ist eigentlich egal“, sagte Zorc.

Im Gegensatz zum Verfolger läuft es beim BVB unter dem neuen Trainer Lucien Favre rund. Noch vor sieben Monaten war Dortmund bei den damaligen HeynckesBa­yern mit 0:6 untergegan­gen – und jetzt? Die Borussen mit ihren jungen Wilden um Jadon Sancho führen die Tabelle mit vier Punkten vor dem Rekordmeis­ter an. „Wir haben guten Grund, und das ist auch nötig, aufgrund der Leistungen der letzten Wochen selbstbewu­sst in das Spiel zu gehen“, betonte Zorc.

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DPA-BILD: BALK
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DPA-BILD: THEISSEN

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