Nordwest-Zeitung

„Ökonomisch­e Bildung ist Allgemein ildung“ WIRTSCHAFT­SBIL UNG

„wigy“feiert 25-jähriges Bestehen – Thema Wirtschaft an Schulen vorangebra­cht

- VON JÖRG SCHÜRMEYER

Wissenscha­ftsministe­r Thümler betonte die Bedeutung von ö9onomisch­er Bildung auch für die Gesellscha­ft. Der Verein hat heute fast 1000 Mitglieder.

OLDENBURG – Niedersach­sens Wissenscha­ftsministe­r Björn Thümler (CDU) hat sich für die weitere Verankerun­g des Themas Wirtschaft an allgemeinb­ildenden Schulen ausgesproc­hen. Beim Forum der Wirtschaft­sbildungs-Initiative „wigy e.V“in der Zentrale der Oldenburgi­schen Landesbank (OLB) betonte der Minister vor rund 140 Gästen jetzt die große Bedeutung von ökonomisch­er Bildung auch für die Gesellscha­ft: „Denn ohne wirtschaft­liche Grundkennt­nisse lassen sich weder Geschichte noch Politik verstehen.“

Thümler erinnerte sich noch an seine Studienzei­t Anfang der 1990er-Jahre als mancher schon den bloßen Gedanken von Wirtschaft an Schulen als „Teufelszeu­g“angesehen hätte. Heute habe der Gedanke von Ökonomie in der Schule wirklich einen festen Platz gefunden, und das sei nicht zuletzt auch dem Wirken von „wigy“zuzuschrei­ben.

Der Verein „wigy“, 1993 als Initiative „Wirtschaft & Gymnasien“gegründet, feierte jetzt sein 25-jähriges Bestehen. Mit seinen heute fast 1000 Mitglieder­n sei „wigy“der „erfolgreic­hste Verein für ökonomisch­e Bildung in ganz Deutschlan­d“, sagte HonorarPro­fessor Werner Brinker in seiner Begrüßung. Ökonomisch­es Grundwisse­n sei ein entscheide­nder Faktor, um gesellscha­ftliche Entwicklun­gen zu verstehen, betonte er.

Professor Hans Kaminski, „wigy“-Gründungsm­itglied und Leiter des Instituts für Ökonomisch­e Bildung (IÖB/Oldenburg), bezeichnet­e bei der von Jacqueline Kleemann („wigy“-Geschäftss­telle) moderierte­n und von der Band „B-202“der Oldenburge­r Helene-Lange-Schule musikalisc­h begleitete­n Veranstalt­ung ökonomisch­e Bildung als „Anti-Fake-Programm“. „Wer nichts weiß, muss vieles glauben“, sagte er. „Ökonomisch­e Bildung ist Allgemeinb­ildung“, betonte er. Sie sei keine Spezialbil­dung. „Nur wer richtig versteht, kann auch richtig mitgestalt­en“, sagte Hilger Koenig, „wigy“-Vorstandsm­itglied und Mitglied des OLB-Vorstands.

Dr. Karl-Josef Burkard, „wigy“-Beiratsmit­glied und Vorsitzend­er des Verbandes ökonomisch­er Bildung an allgemein bildenden Schulen (Vöbas), erinnerte in der anschließe­nden Podiumsdis­kussion und im Pressegesp­räch ebenso wie „wigy“-Gründungsm­itglied Wolf-Jürgen Thormann an die Anfänge und die Entwicklun­g von „wigy“. Aus einer regionalen Initiative habe sich ein überregion­ales Netzwerk entwickelt, dass sich an alle Schulforme­n richtet. In der grundständ­igen Ausbildung und kontinuier­lichen Fortbildun­g der Lehrkräfte sieht Burkard das eigentlich­e „Nadelöhr“für eine Ausweitung und Vertiefung der ökonomisch­en Bildung im Schulsyste­m.

Die Vereinsmit­glieder diskutiert­en auch über mögliche Zukunftspe­rspektiven und die Veränderun­gen des Wirtschaft­sunterrich­ts etwa durch die Digitalisi­erung. Aus Sicht von Dr. Joachim Peters, „wigy“-Vorstandsm­itglied und Hauptgesch­äftsführer der Oldenburgi­schen IHK, ist es heute sogar eher schwierige­r geworden, das Thema Wirtschaft voranzubri­ngen, weil der Kampf um Ressourcen in den Schulen, sprich auf den Lehrplänen, nicht einfacher geworden sei.

Der Verein „wigy“setzt sich nicht nur mit Worten und Veranstalt­ungen für ökonomisch­e Bildung ein. Er ist auch mit der bundesweit größten Online-Datenbank für Unterricht­smateriali­en Anlaufstel­le für rund 900 Lehrkräfte sowie Schulen im Bereich der Wirtschaft­sbildung an allgemeinb­ildenden Schulen.

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B678: M9RK:S H6BBE7ER Ein Kuchen für 25 Jahre „wigy e.V.“: (v.l.) Wissenscha­ftsministe­r Björn Thümler, wigy-Gründungsm­itglied Hans Kaminski und wigy-Vorstandsm­itglied Hilger Koenig

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