Nordwest-Zeitung

Brände zerstören Teile Kalifornie­ns

Wälder, Häuser und Leben vernichtet – Mindestens 31 Menschen sterben in Flammen

- VON BARBARA MUNKER

Awch Häuser von Hollywood-Promis brennen. Während %ausende Einsatzkrä­fte gegen die Flammen kämpfen, wütet Präsident %rump gegen angebliche­s ForstMissm­anagement.

SAN FRANCISCO – Gewaltige Brände im Norden und Süden Kalifornie­ns haben Hunderte Quadratkil­ometer Wald vernichtet und Tausende Häuser zerstört. Nach Angaben des kalifornis­chen Feuerwehrv­erbands CPF mussten rund 250000 Menschen vor den Flammen fliehen. Im Ort Paradise nördlich von Sacramento kamen laut der Polizei 29 Menschen ums Leben. Auch im südkalifor­nischen Malibu waren am Freitag zwei Menschen in einem Auto verbrannt.

In Paradise, wo das sogenannte „Camp“-Fire seit Don- nerstag mehr als 6000 Häuser zerstörte, werden weiterhin viele Menschen vermisst. Die Behörden sprachen am Sonntag von 228 Personen. Vermutlich stehen aber auch Personen auf der Vermissten­liste, die sich bereits in Sicherheit bringen konnten.

Chaotische Verhältnis­se mit abgesperrt­en Straßen und ohne Telefonnet­z erschwerte­n die Suche nach Angehörige­n. Nach Angaben der Einsatzkrä­fte ist das „Camp“-Feuer erst zu rund 25 Prozent eingedämmt.

Mehr als 8000 Feuerwehrl­eute kämpften am Wochenende weiter gegen drei große Brände im Norden und Süden des US-Westküsten­staats an. Fast 150 000 Menschen hätten ihre Häuser räumen müssen, teilte die Einsatzlei­tung im Bezirk Los Angeles mit.

Auch die Villen von Prominente­n im hügeligen Umland von Los Angeles wurden nicht verschont. Das Anwesen von Moderator Thomas Gottschalk (68) und seiner Frau Thea in Malibu brannte ab. Auch deren Nachbarin, USPopstar Miley Cyrus, verlor ihr Haus. „Meine Tiere und die Liebe meines Lebens haben es sicher herausgesc­hafft & das ist alles, was im Moment zählt“, twitterte die 25-jährige Sängerin und dankte den Einsatzkrä­ften. Hollywood-Star Gerard Butler und „Doctor Strange“-Regisseur Scott Derrickson verloren ebenfalls ihre Häuser.

Der kalifornis­che Gouverneur Jerry Brown zeichnete am Sonntag ein düsteres Bild für seinen dürregepla­gten Staat. „Dies ist nicht die neue Normalität, es ist die neue Abnormalit­ät“, sagte der Demokrat. US-Präsident Donald Trump hatte mit Blick auf die jüngsten Brände den Behörden Missmanage­ment vorgeworfe­n und mit dem Entzug von Bundesmitt­eln gedroht. „Es gibt keinen Grund für diese massiven, tödlichen und teuren Feuer in Kalifornie­n außer dem schlechten ForstManag­ement“, twitterte er und holte weiter aus: Dem „groben Missmanage­ment“sei „sofort Abhilfe“zu schaffen oder es gebe „keine weiteren Zahlungen vom Bund“.

Gouverneur Brown wies diese Darstellun­g vehement zurück. Auch Kalifornie­ns Feuerwehrv­erband bezog am Montag erbost Stellung gegen Trump.

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DPA-BILD:VOGEL Eine McDonnell Douglas DC-10 lässt Löschmitte­l über einem Waldbrand in den Bergen nahe der Malibu Canyon Road ab.
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