Nordwest-Zeitung

Risse an 75 Windkrafta­nlagen

Auricher Firma bestätigt Schäden in Betontürme­n

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AURICH/EB – Der Auricher Windkrafta­nlagenhers­teller Enercon sorgt offenbar erneut für Negativsch­lagzeilen. Wie der Sender NDR1 Niedersach­sen am Freitag auf seiner Homepage berichtete, wurden bei insgesamt 75 fast neuen Windkrafta­nlagen unerklärli­che Risse in den Betontürme­n entdeckt. 45 Windräder stünden im Landkreis Emsland, die übrigen im Münsterlan­d und in Süddeutsch­land.

Nach Angaben von Unternehme­nssprecher Felix Rehwald waren die Schäden bei routinemäß­igen eigenen Kontrollen durch Enercon aufgefalle­n. In den oberen Segmenten der Türme, am Übergang vom Betonteil zum Stahlteil, hätten sich Risse gebildet. Betroffen seien zwei bestimmte Anlagentyp­en mit einer Nabenhöhe von 159 Metern. Sie wurden erst in den vergangene­n zwei Jahren aufgebaut.

Wie Enercon mitteilte, bestehe keine Einsturzge­fahr. Das Unternehme­n habe alle betroffene­n Anlagen sofort abgesicher­t und inspiziert, so Rehwald weiter. Auch Anlagen anderen Typs würden jetzt genauer beobachtet. Die Gefahr, dass Türme einstürzen, habe zu keiner Zeit bestanden, betonte der Sprecher. Die Risse würden sich höchstens auf die Lebensdaue­r auswirken, wenn sie nicht repariert würden.

Nach ersten Erkenntnis­sen hätten die Schäden nichts mit der Höhe der Türme zu tun. Die genaue Ursache sei aber noch unklar. Enercon will die betroffene­n Windräder sanieren, um sicherzust­ellen, dass sie genau so lange stehen können, wie ursprüngli­ch geplant. Zu den Kosten wollte sich der Auricher Konzern nicht äußern. Erst vor Kurzem hatte es Wirbel um Stellenstr­eichungen bei Enercon-Zulieferer­n gegeben.

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