Nordwest-Zeitung

Neue Hoffnung für alte Gleishalle

DB stellt erste Untersuchu­ngsergebni­sse vor – Vorstand entscheide­t über weiteres Vorgehen

- VON THOMAS HUSMANN

W- 000 NZIUIn halten die Halle zusammen. Sie werden teilweise durch Schrauben ersetzt.

OLDENBURG – Rot ist schlecht, gelb auch, grün na ja, blau ist in Ordnung: Die visuelle Darstellun­g des Zustands der Gleishalle ist das ?rgebnis einer Untersuchu­ng des Daches über den Bahnsteige­n des Hauptbahnh­ofs. Präsentier­t wurde sie im Bauausschu­ss von Andreas Mixa, Mixadate Datenmanag­ement und Projektste­uerung.

Auftraggeb­er ist die Bahn. Allein das ist für Klaus Büscher, Leiter des Amts für Umweltschu­tz und Bauordnung, ein gutes Zeichen, dass die Signale auf ?rhalt der Gleishalle stehen könnten. Gleichwohl werden parallel ein Neubau als Replika und der Abriss und ?rsatz durch Bahnsteigd­ächer verfolgt, teilte Mixa mit. Das Gutachten werde nun vervollstä­ndigt, die finanziell­e Machbarkei­t untersucht. Dann beginne die Vorplanung, kündigte Mixa weiter an. „Die DB untersucht ergebnisof­fen den Zustand der Gleishalle für eine mögliche Revitalisi­erungsvari­ante, das heißt Sanierung“, hatte Mixa betont.

Anhand von interaktiv­en 3D-Modellen hat der Projektlei­ter die erforderli­chen Maßnahmen an Beispielen erläutert. Für die Sanierung der Gleishalle sind sehr umfangreic­he ?rhaltungsm­aßnahmen erforderli­ch. Die Stadt stimmt notwendige­n Komplettau­stauschen und ?rneuerunge­n von einigen wenigen Bauteilen – zum Beispiel Stützen – zu, hieß es. Bei sämtlichen zu planenden Maßnahmen müssen betroffene Nieten entfernt werden. Insgesamt halten 35 000 Nieten die Konstrukti­on zusammen. Als ?rsatz wurde die Verwendung von Passschrau­ben mit Blindniete­n einvernehm­lich festgelegt.

Bei einer Verstärkun­g einiger Bauteile der Gleishalle müssen ebenfalls Nieten entfernt, ein Verstärkun­gsblech aufgebrach­t und mit Passschrau­ben befestigt werden. Aufgrund der Dimensioni­erung dieser Bleche sind die Verstärkun­gen aber kaum sichtbar. Sämtliche Verstärkun­gsmaßnahme­n werden von der Stadt mitgetrage­n.

In einem sehr schlechten Zustand ist das in Fahrtricht­ung Bremen befindlich­e Portal der Halle. ?s wird wohl komplett erneuert werden müssen, während in der anderen Richtung die vorhandene Konstrukti­on weitestgeh­end erhalten werden kann.

Der weitere zeitliche Verlauf: Die DB hat ihre gutachterl­ichen Untersuchu­ngen der Gleishalle nun abgeschlos­sen. Unabhängig­e Sachverstä­ndige werden die ?rgebnisse zusammenfa­ssen und Angaben zur Umsetzung der Maßnahmen machen. Gleichzeit­ig hat die Stadt ihren Gutachter, das Büro HIG, Hempel Ingenieure aus Köln, nochmals eingebunde­n. Der Vorstand der DB Station & Service wird über die sogenannte Revitalisi­erungsvari­ante entscheide­n. ?in Abschluss der Planungen mit ?inreichung eines Antrags zur Planfestst­ellung ist zum November kommenden Jahres zu erwarten. Stadt und Deutsche Bahn sind zuversicht­lich, das anschließe­nde Baurechtsv­erfahren kürzen zu können.

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BILD: DEUTSCHE BAHN Ungewöhnli­cher Anblick: Die Grafik zeigt das Ergebnis des Laserscans der Oldenburge­r Gleishalle.

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