Stadtteilzentrum entsteht
Schüler präsentieren Plakate zum Tag der Kinderrechte
Die Arbeiten an der Umgestaltung des Klingenbergplatzes in Kreyenbrück kommen gut voran. Neue Parkplätze, eine neue Bepflasterung sowie Grüninseln mit Bänken prägen das Bild des neuen Stadtteilzentrums . . . . . .
Alljährlich wird international der Tag der Kinderrechte begangen. Für Schüler aus Oldenburg ein Grund, um sich Gehör zu verschaffen.
EVERSTEN – Stolz stehen Achtklässler der Oberschule Eversten am Montagvormittag im Alten Rathaus in Oldenburg. Für viele ist es das erste Mal in dem historischen Saal – die Bedeutung ist den acht Mädchen und zehn Jungen bewusst. Mit ihrem Anliegen möchten die Schüler hier Gehör finden, ihre Projektarbeit vorstellen, die wochenlang erarbeitet wurde. Denn das Thema liegt den Heranwachsenden wohl so nah wie kaum ein anderes: Kinderrechte.
Alljährlich, am 20. November, wird in Deutschland der Tag der Kinderrechte begangen, damit auf die Bedürfnisse, darunter das Recht auf Schutz, auf Meinungsäußerung oder auch auf Bildung von jungen Menschen aufmerksam gemacht wird.
Dass diese aber viel zu oft So hält’s: Handgelenk-Bänder erinnern an Kinderrechte.
missachtet und gar nicht erst gekannt werden, verdeutlicht eine Umfrage, die die Schüler in Eigenrecherche auf den Straßen, aber auch im Elternhaus durchgeführt haben und am Montag Bürgermeisterin Petra Averbeck präsentierten.
Kinderrechte unbekannt
Unterstützt von Lehrerin Jenny Zilcher, die die Projektarbeit in ihren Kunstunterricht integrierte, wurden Erwachsene rund um den Tag der Kinderrechte befragt. Ein Auszug der Ergebnisse: 87 Prozent wussten nach Aussage der Schüler nicht, dass es den Tag der Kinderrechte gibt, lediglich 52 Prozent kannten diese überhaupt. „Wir waren echt überrascht, dass wir vielen Leuten was erklären mussten. Das ist schon traurig“, betont Zilcher.
Aussagen, die auch Hanna Hullmann nachdenklich stimmen, am Montag ebenfalls im Rathaus als Leiterin der Unicef-Arbeitsgruppe Oldenburg vertreten. „Ich hatte mal gehofft, der Tag wird überflüssig. Das ist es aber leider nicht.“Die enge Zusammenarbeit mit der Oberschule Eversten und der Einsatz der Schüler sei auch deshalb so wichtig, da viele Probleme oft nicht weit weg seien. „Auch in Deutschland werden Kinderrechte oft nicht geachtet. Durch alle sozialen Schichten gibt es noch psychische oder physische Misshandlung“, betont Hullmann. Umso wichtiger sei es, Kinder und deren Rechte zu stärken.
Eine Meinung, die auch er der Deutsche Kinderschutzbund Oldenburg vertritt und dazu aufruft, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern. Zwar habe die Bundesregierung die Aufnahme grundsätzlich beschlossen, nun gelte es den politischen Prozess zu begleiten und mit Kampagnen Druck aufzubauen, damit die Kinderrechte in der Verfassung und im Alltag ausgestaltet werden.
„Uns wurde zugehört“
In Oldenburg indes wurde am Montag ein erster Schritt getan. Die Schüler fühlten sich ernst genommen: „Es war cool, dass uns zugehört wurde“, resümiert Rim Reda (14) die Veranstaltung. Sie selbst sei zufrieden in Deutschland, habe aber von Problemen in anderen Ländern gehört.
Alle Teilnehmer versammelten sich im Kreis. In Kleinarbeit hatten die Schüler ein weißes Band vorbereitet – beschrieben mit einer Vielzahl von Kinderrechten, die ihnen wichtig sind. Damit diese nicht vergessen werden, wurde das Band durchgeschnitten und um das Handgelenk eines jeden gewickelt. So ist gewiss, dass die Anliegen der Kinder in die Stadt und von da aus in die Welt hinausgetragen werden.