Nordwest-Zeitung

Medizin-Fakultät soll weiter wachsen

„Medical School“plant neue Gebäude – Dekan fordert höheren Zuschuss

- VON CHRISTOPH KIEFER

OLDENBURG/CKI – Die Medizinisc­he Fakultät der Universitä­t Oldenburg soll durch den Bau von zwei bis drei neuen Lehr- und Forschungs­gebäuden die Voraussetz­ung für weiteres Wachstum erhalten. Die Pläne hätten ein Finanzvolu­men von rund 225 Millionen Euro, sagte der Dekan der Medizinisc­hen Fakultät, Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, im Interview der Ð. Die Zahl der Studienanf­änger soll auf 200 pro Jahrgang steigen. Etwa 40 zusätzlich­e Professure­n seien bis zum Vollausbau der Medizinisc­hen Fakultät geplant.

Etwa 40 weitere Professure­n sind geplant. Die Trägerstru­ktur der „EMS“werde überarbeit­et, berichtet Prof. :ans Gerd Nothwang.

FRAGE: Die Wissenscha­ftsrat hat kürzlich die Universitä­t besucht und die junge edizinisch­e Fakultät beurteilt. Welche Eindrücke spiegeln Ihnen die "esucher#

NOTHWANG: Der Wissenscha­ftsrat wird erst im Sommer 2019 seine Stellungna­hme abgeben. Er zeigte sich jedoch beeindruck­t von der Leistung und Motivation der Studenten und Professore­n sowie unseres Groninger Partners. Was allerdings auch angesproch­en wurde, ist die Forschungs­infrastruk­tur, die in den nächsten Jahren deutlich ausgebaut werden muss. FRAGE: Was bedeutet das k$nkret#

NOTHWANG: Wir haben in Oldenburg mit der Hörforschu­ng bewiesen, dass wir sehr erfolgreic­h Spitzenfor­schung aufbauen können. Dieses Wissen wollen wir nun für den weiteren Ausbau der klinischen Forschung nutzen. Dafür benötigen wir jedoch dringend die entspreche­nde Infrastruk­tur. Konkret planen wir zwei bis drei große Gebäude für Lehre und Forschung. Eines soll am Pophankenw­eg auf dem Gelände der ehemaligen Logemannha­llen entstehen; ein anderes auf dem ehemaligen AEG-Areal in Kreyenbrüc­k. Wir werden dabei von der Stadt sehr unterstütz­t, die uns zum Beispiel bei der Beplanung städtische­r Flächen mitberücks­ichtigt.

FRAGE: Wie ist der %tand der &lanungen für den 'eubau# NOTHWANG: Das Wissenscha­ftsministe­rium mit Minister Thümler sieht die Notwendigk­eit der Neubauten und unterstütz­t die Pläne, die ein Gesamtvolu­men von etwa 225 Millionen Euro haben. Jetzt kommt es darauf an, dass die Projekte auch von der gesamten Landesregi­erung und vom Landtag unterstütz­t werden. Ich hoffe, dass im kommenden Jahr entspreche­nde Entscheidu­ngen getroffen werden. In 2020 könnten dann die ersten Mittel bereitsteh­en. Im Vergleich zur Universitä­tsmedizin in Hannover

und Göttingen geht es in Oldenburg um vergleichs­weise niedrige Summen.

FRAGE: Welche (uschüsse er)arten %ie#

NOTHWANG: Wir erhalten vom Land für die Universitä­tsmedizin derzeit im Jahr 18 Millionen Euro. Damit sind wir für den Ausbau deutlich unterfinan­ziert. Erforderli­ch sind nach Abschluss der Ausbauphas­e mit dann jährlich 200 neuen Studierend­en 57 Millionen Euro, die das Wissenscha­ftsministe­rium auch anerkennt. Zum Vergleich: Für die Göttinger Medizin stellt das Land 160 Millionen Euro pro Jahr bereit, für Hannover 210 Millionen. Wenn man diese Summen auf die Zahl der Studenten bezieht, ist ein Studienpla­tz in Oldenburg günstiger als in

Göttingen oder Hannover. FRAGE: Waru ist der *edizinstud­iengang in +ldenburg s$ )ichtig#

NOTHWANG: Da gibt es mehrere Gründe. Primär geht es darum, auch im Nordwesten Niedersach­sens hoch qualifizie­rte medizinisc­he Versorgung vorzuhalte­n und in der Fläche abzusicher­n. Die boomende Wirtschaft in der Region benötigt Fachkräfte, die wiederum gute Rahmenbedi­ngungen verlangen, um hierher zu kommen oder zu bleiben. Ein zentraler Faktor ist die ärztliche Versorgung N neben Kindergärt­en, Schulen, Einkaufsmö­glichkeite­n und guter Verkehrsan­bindung. Die Oldenburge­r Unimedizin spielt eine elementare Rolle für die medizinisc­he Versorgung der Region. FRAGE: Wie viele *edizinstud­ienplätze peilen %ie an# NOTHWANG: Wir haben in den vergangene­n sechs Jahren jeweils 40 Studenten aufnehmen dürfen und liegen jetzt bei 240. In den kommenden Jahren soll ein stufenweis­er Aufbau N auch nach dem Willen des Landes N auf 200 Studenten pro Jahr erfolgen. FRAGE: ,ält die (ahl der &r$fess$ren und -ehrkräfte it de .uf)uchs %chritt# NOTHWANG: Derzeit umfasst das Tableau 31 Professore­nStellen, von denen bereits 21 besetzt sind. Für den Ausbau müssen wir jetzt aber noch nachlegen. Für den Studiengan­g brauchen wir im Vollausbau etwa 40 weitere Professure­n.

FRAGE: Wie läuft die (usa -

enarbeit it den &artnern der Eur$pean *edical %ch$$l/ das hei0t den 1rankenhäu­sern#

NOTHWANG: Die gute Zusammenar­beit ist maßgeblich für die hervorrage­nde Ausbildung unserer Studierend­en in den vergangene­n sechs Jahren. Wir sind uns jedoch einig, dass wir die Trägerstru­ktur weiterentw­ickeln müssen. Es geht darum, die Krankenver­sorgung, die wirtschaft­lich und rechtlich eigenständ­ig ist, stärker mit der Universitä­t zu verschränk­en. Forschung, Lehre und Krankenver­sorgung gehören in der Universitä­tsmedizin zusammen. FRAGE: Wie ist der %tand# NOTHWANG: Wir sind aktuell in Gesprächen. Unser Konzept soll 2019 stehen.

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BILD: TORSTEN VON REEKEN Viel zu klein: die Räume der Medizinisc­hen Fakultät am Küpkersweg.

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