Nordwest-Zeitung

Schwimmleh­rer muss zwölf Jahre in Haft

34-Jähriger wegen Missbrauch­s verurteilt – 200 Taten zur Last gelegt

- VON ANIKA VON GREVE-DIERFELD

BADEN-BADEN – Wegen teils schweren sexuellen Missbrauch­s kleiner Mädchen während seiner Schwimmkur­se muss ein 34-jähriger Schwimmleh­rer zwölf Jahre in Haft. Das Landgerich­t BadenBaden verhängte gegen den Deutschen am Montag zudem die Sicherungs­verwahrung. Damit kann der Mann auch nach Verbüßung seiner Haftstrafe erstmal nicht freikommen.

Der 34-Jährige hat sich nach Überzeugun­g des Gerichts während von ihm geleiteten Schwimmkur­sen an seinen Opfern vergangen. Die Taten geschahen demnach im Schwimmbec­ken oder auch in der Umkleide von Schwimmbäd­ern im Kreis Rastatt, Ortenaukre­is, Kreis Calw sowie in Lörrach und Baden-Baden. Die schweren Übergriffe hatte der Mann zum Teil mit einer Unterwasse­rkamera gefilmt. Entspreche­nde Aufnahmen waren bei Durchsuchu­ngen seiner Wohnung sichergest­ellt worden.

Der Angeklagte hatte die Taten am zweiten Prozesstag in einer von seinem Anwalt verlesenen Erklärung zum Teil eingeräumt, aber seinen ehemaligen Chef beschuldig­t, ihn erpresst und zu einem Teil der Straftaten gezwungen zu haben. Die Vorwürfe erwiesen sich rasch als haltlos.

Dem 34-Jährigen wurden rund 200 zwischen Oktober 2015 und September 2017 begangene Taten zur Last gelegt. Darunter sind neben schwerem Missbrauch auch Nötigung, Körperverl­etzung und massive Einschücht­erung einiger Kinder. Das jüngste war erst vier Jahre alt. Im Verlauf des Prozesses gab er einen Großteil der Taten zu.

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