Kruse ist Kohfeldts größter Stressfaktor
Trainer spricht an Uni Bremen – 2013 dort Masterstudium abgeschlossen
BREMEN – Das Leben eines Trainers in der Fußball-Bundesliga ist stressig, der Druck in der Öffentlichkeit riesig. Da lag es für die Universität Bremen nahe, ihren ehemaligen Studenten Florian Kohfeldt zu einer Podiumsdiskussion mit dem Schwerpunkt „Stress an der Uni“als Stargast einzuladen. Der Coach von Werder Bremen nahm an – und plauderte am Montag entspannt mit den Studenten.
So wurde Kohfeldt unter anderem gefragt, welcher Spieler ihn am meisten stresse. „Max Kruse stresst mich definitiv am meisten, aber auch sehr positiv, denn ich wachse an Max und ich hoffe, dass er auch ein Stück an mir wächst“, sagte der Trainer. Der eigenwillige Stürmer mache manchmal Dinge, mit denen man umgehen lernen müsse. So plauderte der Trainer über die Frühstücksgewohnheiten seines Kapitäns und dessen Vorliebe für NussNougat-Creme: „Am Sonntagmorgen nach dem Spiel essen 20 Mann die gesunden Sachen, und einer sitzt da und isst etwas, für das die deutsche Fußball-Nationalmannschaft mal geworben hat.“
Nach drei Niederlagen mit schwächeren Auftritten Kruses war zuletzt auch wieder über das Gewicht des 30-Jährigen diskutiert worden. Kohfeldt betonte, dass er dem Kapitän Freiräume geben wolle, und er als Trainer mal wegschauen müsse, gerade bei Spielern, die spezielle Leistungen abliefern. 2013 hatte der Trainer an der Uni Bremen sein Masterstudium in Sport- und Gesundheitswissenschaften abgeschlossen.
Der 36-Jährige betonte in der Runde auch, er wisse, dass er sich im Fußball in einer anderen Lebenswelt befinde, „in der wir anderen Problemen und Stressfaktoren ausgesetzt sind.“Dennoch gebe es Parallelen zu Studenten. „Stress entsteht dann, wenn wir nicht in der Lage sind, Situationen zu bewältigen. Das ist in beiden Bereichen der Fall“, sagte Kohfeldt. Stress könne aber durchaus positiv sein: „Stress zu empfinden bedeutet auch, dass ich mich mit einer Situation auseinandersetze, die ich nicht gewohnt bin. Nur so entwickelt man sich weiter“, erklärte Kohfeldt.
In der Liga wartet auf den Trainer der nächste Stresstest an diesem Sonntag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg.