Nordwest-Zeitung

Springreit­erin Klaphake verliert ihr Paradepfer­d

Eigentümer Paul Schockemöh­le verkauft Stute „Catch me if you can“nach 7schechien

- 74. SEBASTIA. STIEKEL

MÜHLEN – Die Springreit­erin Laura Klaphake aus Steinfeld (Kreis Vechta) muss zukünftig auf ihr WM-Pferd Catch me if you can verzichten. Paul Schockemöh­le aus Mühlen (Kreis Vechta) hat das Weltklasse-Pferd verkauft, es wird zukünftig von der Tschechin Anna Kellnerova geritten.

„Das ist schade, alle sind traurig“, sagte Lauras Vater Joseph Klaphake am Montag. Der Verkauf der zehnjährig­en Stute soll einen zweistelli­gen Millionen-Betrag gebracht haben.

Der Verlust des Pferdes ist eine große Schwächung der Nationalma­nnschaft, die bei der WM im September in Try-

on (US-Bundesstaa­t North Carolina) mit Klaphake und Catch me if you can Bronze gewonnen hatte. Das Paar gehörte auch zum Siegerteam beim CHIO in Aachen. Ein anderes Pferd auf diesem Niveau reitet Klaphake (24) derzeit nicht, weil Schockemöh­le (73) bereits vor einem Jahr Silverston­e an die Familie Kellnerova verkauft hatte.

„Paul ist Eigentümer und entscheide­t“, sagte Joseph Klaphake, der seit vielen Jahren für Schockemöh­le arbeitet. „Für Laura ist das besonders hart“, sagte der Vater: „Vor allem, weil sie das Pferd ausgebilde­t hat.“

Die Weltreiter­spiele stehen derweil vor einer tiefgreife­nden Reform. Man habe den Bewerbungs­prozess für die Spiele 2022 „auf Eis gelegt“, sagte Präsident Ingmar de Vos vom Reitsport-Weltverban­d FEI, „weil wir eine gründliche Bewertung der Zukunft dieser Weltreiter­spiele vornehmen“.

Eine der wichtigste­n Herausford­erungen sei die Größe der Veranstalt­ung, die bei ihrer Austragung in Tryon an ihre Grenzen gestoßen war. „Das Event wurde größer und größer, weil mehr und mehr Athleten und Nationen auf diesem Niveau angelangt sind“, sagte der Belgier.

„Wir sprechen hier über ein Mega-Event, und wir müssen sehen, wie wir die Kosten für den Gastgeber unter Kontrolle bekommen“, sagte de Vos. Man müsse aber auch erfahren, was die Nationalve­rbände wollen, „weil es für sie immer schwierige­r wird, so große Delegation­en an den Wettkampfo­rt zu schicken“. De Vos erhofft sich einen guten Austausch mit den Verbänden, die die Probleme ähnlich sehen. „Es ist auch mehr und mehr schwierig, einen Ausrichter für die Weltreiter­spiele zu finden“, sagte der 55-Jährige.

Für die Austragung 2018 war Tryon kurzfristi­g eingesprun­gen, nachdem Bromont (Kanada) abgesagt hatte. Derzeit werden bei Weltreiter­spielen Medaillen in acht Diszipline­n (Springen, Dressur, Vielseitig­keit, Para-Dressur, Reining, Vierspänne­rfahren, Distanzrei­ten und Voltigiere­n) vergeben. Bei der Austragung in Tryon waren 723 Athleten und 727 Pferde am Start.

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DPA-BILD: LAFRE.TZ Erfolgsduo: Laura Klaphake aus Steinfeld und Catch me if cou can

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