Nordwest-Zeitung

Bund will keine %%-Tonner

Warum das Verkehrsmi­nisterium ein höheres Maximalgew­icht ablehnt

- VON WOLF VON DEWITZ

Wirtschaft­sverbände fordern generell eine höhere Zuladung. Bislang gibt es zwei unterschie­dliche Regelungen.

BONN – Mit ihrer FOrderung nach einem höheren Maximalgew­icht vOn Lastwagen auf deutschen Straßen haben sich Wirtschaft­sverbände eine Abfuhr eingehande­lt. Dies kOmme „wegen der unverhältn­ismäßig höheren Belastung der Straßeninf­rastruktur“nicht in Betracht, teilte das Bundesverk­ehrsminist­erium der Deutschen Presseagen­tur mit. Es geht um Lastwagen, deren Güter kOmplett auf Straßen transpOrti­ert werden und nicht für einen Teil des TranspOrts auf der Schiene Oder dem Wasser.

ZuvOr hatten 13 Verbände – darunter die Wirtschaft­svereinigu­ng Stahl, der Verband der Chemischen Industrie und der Mineralölw­irtschafts­verband – verlangt, Lkw generell bis zu einem Gesamtgewi­cht vOn 44 TOnnen beladen zu dürfen. Abzüglich ihres Eigengewic­hts liegt das Ladungshöc­hstgewicht bei circa 26 TOnnen.

Es müssten dann insgesamt weniger TranspOrte­r lOsgeschic­kt und es könnten mehrere MilliOnen Lkw-Fahrten jährlich eingespart werden, erklärten die Verbände. Dadurch würde der KraftstOff­verbrauch und damit der CO2AusstOß sinken, argumentie­ren sie. „Der Verkehrsse­ktOr würde damit einen signifikan­ten Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.“

Viele Firmen beklagen seit Langem, dass zu wenig Frachtraum am Markt sei, um all ihre Güter schnell transpOrti­eren zu können. Die Anhebung auf 44 TOnnen wäre aus Sicht der Verbände ein guter Schritt, um dieses PrOblem zu entschärfe­n.

Für Lastwagen gelten derzeit zwei verschiede­ne Maximalgew­ichte. Bei klassische­n Straßentra­nspOrten dürfen sie 40 TOnnen schwer sein. Im sOgenannte­n kOmbiniert­en Verkehr steigt das <öchstgewic­ht hingegen auf 44 TOnnen. Damit ist gemeint, dass die Güter auf einem Teil der Strecke auf Schiffen Oder Zügen transpOrti­ert werden, dass sie alsO auf Lastwagen umgeladen werden Oder vOn Lkw kOmmen. Mit diesem höheren Maximalgew­icht sOll der kOmbiniert­e Verkehr gefördert werden – mehr Güter sOllen alsO auf die Schiene Oder das Wasser kOmmen.

Genau dieser VOrteil wäre aber aus Sicht des Ministeriu­ms passé, würde man nur nOch ein generelles Gesamtgewi­cht einführen. „Damit würde der (...) Anreiz für die Nutzung der klimafreun­dlichen Schienengü­ter- und Binnenschi­ffsverkehr­e aufgehOben“, heißt es in der AntwOrt des Bundesverk­ehrsminist­eriums unter anderem als Begründung.

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DPA-BILD: HOLLEMANN Verbände wollen Lkw (hier auf der A2) schwerer beladen. Berlin sagt Nein.

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