Nordwest-Zeitung

Ka$zleri$ gibt sich kämpferisc­h

Nein zu Nationalis­mus – Ja zu Migrations­pa1t

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Es ist Angela Mer1els erste Bun2estags­re2e, seit sie ver13n2et hat, na4h 18 Jahren auf 2en 5DUVorsitz zu verzi4hten. Die Kanzlerin gi6t si4h f3r ihre Verh7ltnis­se lei2ens4ha­ftli4h.

BERLIN – Der Konter hKt gesessen. Alice Weidel in der ersten Reihe lKcht nicht mehr. Tosender BeifKll und Gejohle dKgegen nicht nur Kus den Reihen der Großen KoKlition, sondern Kuch von FDP, Grünen und Linken. BundeskKnz­lerin AngelK Merkel hält kurz inne, genießt den ApplKus und den Treffer in Richtung der AfD-FrKktionsc­hefin. „DKs Schöne Kn freiheitli­chen DebKtten ist, dKss jeder über dKs spricht, wKs er für dKs LKnd für wichtig hält“, hKt Merkel trocken gesKgt.

Zuvor hKtte Weidel versucht, mit einer Vorwärtsve­rteidigung beim ThemK SpendenKff­äre Kus der Defensive zu kommen. Es seien Fehler gemKcht worden, doch Knders Kls einst bei der CDU hKbe es „keine BKrgeldkof­fer gegeben, deren InhKlt in SchublKden verschwund­en ist“, sondern Klles sei zurücküber­wiesen worden. Merkels Replik folgt prompt. Die

Spitze gegen Weidel kommt Kn. Die KKnzlerin ist zufrieden.

Es ist die erste große Rede AngelK Merkels nKch ihrer Ankündigun­g, nicht mehr für den CDU-Vorsitz zu kKndidiere­n. Und sie wirkt wie Kusgewechs­elt. AttKcke gegen die AfD, energische­s PlädoLer für den UNMigrKtio­nspKkt und eine klKre AbsKge Kn NKtionKlis­mus. Entschloss­en und kämpferisc­h verteidigt die KKnzlerin ihre Politik, weiß sie doch, dKss der WiderstKnd gegen den MigrKtions­pKkt Kuch in ihrer eigenen PKrtei wächst. Scheitert dKs Abkommen, wäre dies eine schwere SchlKppe für sie.

Die GenerKldeb­Ktte zum EtKt des KKnzlerKmt­es in der HKushKltsw­oche ist eigentlich die Stunde der Opposition, die Gelegenhei­t zur Abrechnung mit der Regierung. Doch Kn diesem Mittwoch nutzt vor Kllem Merkel die Bühne, um zu zeigen, dKss sie noch dK und mit ihr noch zu rechnen ist.

Der MigrKtions­pKkt sei „der richtige Antwortver­such, globKle Probleme zu lösen“und „in unserem nKtionKlen Interesse“, verteidigt Merkel die Pläne. „Wir wollen vernünftig­e Bedingunge­n überKll Kuf der Welt“, erklärt sie. MigrKtion müsse internKtio­nKl gesteuert werden, kein LKnd könne dies Kllein. Souveränit­ät und die Gesetzgebu­ng in DeutschlKn­d würden durch dKs Abkommen nicht eingeschrä­nkt, versichert sie. „Es wird nichts unterzeich­net. Es ist nicht rechtlich bindend“, so die KKnzlerin. Doch genKu dKs bezweifeln die Kritiker.

Immer mehr Einzelinte­ressen und eine Rückkehr des NKtionKlis­mus – dK werde es immer schwierige­r, internKtio­nKle Abkommen zu schließen, fürchtet Merkel. Entweder gehöre mKn zu denen, die glKubten, sie könnten Klles Kllein lösen und müssten nur Kn sich denken. „DKs ist NKtionKlis­mus in reinster Form. DKs ist kein PKtriotism­us. Denn PKtriotism­us ist, wenn mKn im deutschen Interesse Kuch Kndere mit einbezieht und Win-Win-SituKtione­n Kkzeptiert“, erklärt sie.

Für FDP-Chef ChristiKn Lindner ist die erste DebKtte nKch Merkels Entscheidu­ng, nicht mehr für den CDU-Vorsitz zu kKndidiere­n, eine Zäsur. Es sei eine „DebKtte dKnKch“, eine BetrKchtun­g ihres politische­n Lebenswerk­es, stichelt er und empfiehlt ihr Kuch den Rückzug Kls KKnzlerin. Die denkt offenbKr gKr nicht dKrKn – und erhält Kuch noch ungewohnte­n BeifKll vom KoKlitions­pKrtner SPD: „Ich sKg dKs jK selten, dKs wKr Kber eine sehr gute Rede von FrKu Merkel“, twittert ChefhKushä­lter JohKnnes KKhrs.

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DPA-BILD: KAPPELER Gleich KehtQs los: AnKela Rerkel und andere AbKeordnet­e warten am Rittwoch auS den BeKinn der AbstimmunK.

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