Nordwest-Zeitung

Nervennahr­ung wird positiv beurteilt

Schokolade im 0est – Mehr als jede zweite bekommt die Note „gut“

- VON CLAUDIA WITTKEGAID­A

Für Schokolade gilt, was auf vieles im Leben zutrifft: Die Dosis macht’s. In Maßen kann sie sogar gut für die Gesundheit sein. Allerdings geht vieles auf die Hüften.

BERLIN – Was macht eine gute Schokolade aus? Sie sollte eine deutliche Kakaonote haben, sahnig im Geschmack sein und nach Karamell duften. Wenn die Tafeln dann noch frei von Luftbläsch­en sind, eine glatte Oberfläche haben und an den Bruchkante­n nicht splittern, punkten sie bei der Stiftung Warentest.

21 von 25 getesteten Schokolade­ntafeln haben daher im Punkt „Sensorisch­es Urteil“von den Testern die Note „gut“oder „sehr gut“erhalten, berichtet die Zeitschrif­t „test“(Ausgabe 12/2018).

Die Gesamtbeur­teilung fiel allerdings schlechter aus. Hier erhielten nur 15 Produkte die Note „gut“. Zu den Testsieger­n gehören „Die gute Schokolade“(1 Euro/100 Gramm), „Marabou Mjölk Choklad“(1,12 Euro/100 g) sowie „Merci Edel-Rahm“(1,30/100 g) und „Milka Alpenmilch“(1 Euro/100 g).

Daneben vergab die Stiftung Warentest neunmal die Note „befriedige­nd“und einmal „ausreichen­d“. Diese Tafel ist stark nickelbela­stet, was laut der Zeitschrif­t nicht gesundheit­sschädlich ist.

Lange waren Spuren von Mineralöl ein Problem bei Schokolade­n. Nun attestiere­n die Warenteste­r, dass die Hersteller das Problem mittlerwei­le „im Griff“haben. Dazu sei keine Schokolade nennenswer­t mit Pflanzensc­hutzmittel­n oder dem Schadstoff Kadmium belastet.

In einzelnen Fällen kritisiere­n die Tester eine kräuterars­or

tige Fremdnote im Geschmack oder eine irreführen­de Abbildung einer Vanillesch­ote auf der Verpackung, obwohl nur der Aromastoff Vanillin verwendet wird. Vanillesch­oten oder -extrakte stehen zudem auf einigen Zutatenlis­ten, doch tatsächlic­h enthalte die Schokolade dann allenfalls nur Spuren davon, so die Tester.

Schokolade gilt als Nervennahr­ung, Seelentrös­ter und hat gerade in der Weihnachts­zeit Hochkonjun­ktur. Profes- Curt Diehm, Facharzt für Innere und Gefäßmediz­in an der Max-Grundig-Klinik in Bühl (Baden-Württember­g) sagt allerdings: „Sie kann das psychische Wohlbefind­en beeinfluss­en und somit auch das Herz. Die dunklere Schokolade mit 70 Prozent Kakao-Anteil enthält Antioxidan­tien, die die Körperzell­en schützen und beruhigen können. Das ist hilfreich gegen Stress.“

Er erläutert: „Flavonoide und Polyphenol­e in der dunklen Schokolade sind es, die gefäßerwei­ternd wirken. Die hellere ist wiederum gut für die Seele, was nicht zu unterschät­zen ist. Denn das Herz wird psychisch mit gesteuert.“Lange galt, dass dunkle Schokolade plus ein Gläschen Rotwein gut für die Gefäße seien. Diehm: „Das ist überholt! Jeder Tropfen Alkohol erhöht die Rate, an Krebs zu erkranken. Aus medizinisc­her Sicht kann man also keinen Alkohol empfehlen.“

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