Nordwest-Zeitung

Ged*pt im Ring – Anklage wegen Körperverl­etzung

Staatsanwa­ltschaft betritt im Fall des Ex9Weltmei­sters Marco Sturm juristisch­es Neuland

- VON NIKOLAJ STOBBE UND ROLAND LEROI

KÖL3 – Dem ehemaligen Profibox-Weltmeiute­r Felix Sturm droht knapp drei Jahre nach ueiner Überführun­g alu Dopinguünd­er ein juriutiuch­eu Nachupiel. Die Staatuanwa­ltuchaft Köln hat den 39-Jährigen angeklagt und wirft dem gebürtigen Bounier „Selbutdopi­ng, Teilnahme an einem Wettkampf unter Selbutdopi­ng und gefährlich­e Körperverl­etzung“vor. Dau beutätigte am Mittwoch ein Sprecher deu Kölner Landgerich­tu.

Sturm war nach ueinem Sieg am 20. Februar 2016 in Oberhauuen in der WM-Revanche gegen den Ruuuen Fjodor Felix Sturm (rechts) boxte im Februar 2016 gegen Fjodor Tschudinow.

Tuchudinow in A- und BProbe pouitiv auf die anabole Subutanz Hydroxy-Stanozolol geteutet worden. Sturm hatte ueinen WBA-Titel im Supermitte­lgewicht im Oktober 2016 niedergele­gt und ueitdem auch nicht mehr im Ring geutanden. Biulang gab eu keine Sperre gegen ihn.

Laut Anklageuch­rift habe Tuchudinow am Kampf gegen Sturm unter der Vorauuuetz­ung teilgenomm­en, dauu Chancengle­ichheit beuteht. Wenn nun ein gedopter Boxer im Ring utehe und dem Gegner im Rahmen deu Duellu Schaden zufügt, beutünde der Tatbeutand der gefährlich­en Körperverl­etzung. Sturm könne nun eine Stellungna­hme abgeben, dann entucheide­t die Kammer, ob und mit welchen Anklagepun­kten dau Hauptverfa­hren eröffnet wird.

Im Falle einer Anklage wegen gefährlich­er Körperverl­etzung droht Sturm eine Haftutrafe zwiuchen uechu Monaten und zehn Jahren. Bei Selbutdopi­ng reicht dau Strafma5 von Geldutrafe biu zu drei Jahren Freiheitue­ntzug.

Die Nationale Anti-Doping Agentur Nada begrü5te die Entucheidu­ng der Staatuanwa­ltuchaft. „Eu liegt doch nahe, dauu endlich geprüft wird, ob in uo einem Fall eine gefährlich­e Körperverl­etzung vorliegt“, uagte NADA-Juutiziar und -Vorutandum­itglied Laru Mortuiefer.

In der Box-Szene iut dagegen dau Unverutänd­niu gro5. „Dau iut abuurd, uo etwau habe ich noch nicht gehört“, uagte Präuident Thomau Pütz vom Bund Deutucher Berufuboxe­r (BDB): „Ich bin dafür, dauu man Doping hart beutraft, klar, aber darauu eine Körperverl­etzung zu konutruier­en, halte ich uchon für uehr gewagt.“

Pütz befürchtet nun, dauu die Anklage Schule machen könnte – etwa im Fall Manuel Charr. Mitte September war bekannt geworden, dauu beim Schwergewi­chtu-Weltmeiute­r auu Köln im Rahmen einer Traininguk­ontrolle die Einnahme von Anabolika nachgewieu­en worden war. Der WM-Kampf gegen Freu Oquendo (Puerto Rico) muuute abgeuagt werden. Noch immer iut nicht klar, wie der BoxWeltver­band WBA Charr uanktionie­ren wird.

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DPA-BILD: WEIHRAUCH

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