Einen Tag lang Zeit für anderes
Gchüler gestalten großes Programm zum Buß5 und Bettag
An BBS Wechloy und BZTG wurde der Buß5 und Bettag genutzt. Die Schüler engagierten sich.
OLDENBURG – Wuß- und wer? Der Buß- und Bettag wird von vielen Menschen nur noch am Rande wahrgenommen. Anders an der BBS Wechloy, wo er seit 17 Jahren als Tag des Innehaltens, der Beschäftigung mit Persönlichem und dem Blick in neue Richtungen verbunden wird. Auch am Bildungszentrum für Technik und Gestaltung (BZTG) nutzen die Schüler den Tag für Tiefergehendes.
Selbst in die Hand genommen hatten das dicke Programm mit allein 45 Workshops für 700 Schüler und Schülerinnen an der BBS Wechloy die Veranstaltungskaufleute des 2. Lehrjahrs, begleitet von Dana Röseler und Insa Oetjengerdes. Unter dem Motto „Treibt’s bunt“wurde das Leben in all seinen Farben gezeigt. Dana Röseler sagt: „Die Schüler, die das organisiert haben, sind über sich hinausgewachsen. Es hat sie gepackt und dadurch ist das echt cool geworden.“
Ein erstes Zeichen setzte der Auftakt – mit offen und berührend geschilderten Lebensgeschichten dreier Schülerinnen und Schüler. Schulpfarrer Tessen von Kameke stimmte packend auf den Tag ein. „Der Tag sollte animieren, die Vielfalt unserer Welt zu entdecken, seine Grenzen in einem Sportkurs wie Tabata zu testen und zu überschreiten oder in eine andere Perspektive zu wechseln und Gründe für Fluchtszenarien kennenzulernen“, sagt Dana Röseler. „Offen zu sein für Fremdes wie für Bekanntes. Sich nicht vor Neuem zu fürchten, sondern neugierig und freundlich aufeinander zuzugehen und die Welt nicht nur schwarz-weiß zu sehen, aber auch, das Leben anzunehmen und zu genießen wie es ist und den Regenbogen als Hoffnung zu sehen.“
Die Schüler hatten unter der Leitung von Marcel Schrandt zahlreiche Referenten – etwa vom Verein Konfliktschlichtung, von der Oldenburger Seebrücke oder der Polizei mit Vorträgen zur Zivilcourage. Neben ernsten Themen wie Alkohol- und Drogensucht und Rechtsextremismus gab es Bouldern, Parkour und Jonglieren, Information zum Thema Homosexualität und zu Auslandspraktika und Entspannungsmöglichkeiten wie Yoga und Lego.
Dana Röseler sagt: „Da blieb auf jeden Fall eine nachdenkliche Stimmung, etwa nach Vorträgen über Alkoholismus oder Demenz. Aber natürlich auch einfach strahlende Gesichter, zum Beispiel wenn Jungen zum ersten Mal in ihrem Leben Ballett gemacht und hier ihre Grenzen überwunden haben.“
Am BZTG hatten Schulpfarrer Ulrich Welz und die Gruppe Religion, Werte und Normen um Teamleiter Folker Steen den Oldenburger Rabbi Tobias Jona Simon zum Buß- und Bettag eingeladen. Simon sprach in zwei lebhaften Veranstaltungen mit jeweils 120 Schülern vom Berufsgymnasium und von den Berufsschulen über die Frage „Was ist ein Jude?“.