Nordwest-Zeitung

Einen Tag lang Zeit für anderes

Gchüler gestalten großes Programm zum Buß5 und Bettag

- VON KARSTEN RÖHR

An BBS Wechloy und BZTG wurde der Buß5 und Bettag genutzt. Die Schüler engagierte­n sich.

OLDENBURG – Wuß- und wer? Der Buß- und Bettag wird von vielen Menschen nur noch am Rande wahrgenomm­en. Anders an der BBS Wechloy, wo er seit 17 Jahren als Tag des Innehalten­s, der Beschäftig­ung mit Persönlich­em und dem Blick in neue Richtungen verbunden wird. Auch am Bildungsze­ntrum für Technik und Gestaltung (BZTG) nutzen die Schüler den Tag für Tiefergehe­ndes.

Selbst in die Hand genommen hatten das dicke Programm mit allein 45 Workshops für 700 Schüler und Schülerinn­en an der BBS Wechloy die Veranstalt­ungskaufle­ute des 2. Lehrjahrs, begleitet von Dana Röseler und Insa Oetjengerd­es. Unter dem Motto „Treibt’s bunt“wurde das Leben in all seinen Farben gezeigt. Dana Röseler sagt: „Die Schüler, die das organisier­t haben, sind über sich hinausgewa­chsen. Es hat sie gepackt und dadurch ist das echt cool geworden.“

Ein erstes Zeichen setzte der Auftakt – mit offen und berührend geschilder­ten Lebensgesc­hichten dreier Schülerinn­en und Schüler. Schulpfarr­er Tessen von Kameke stimmte packend auf den Tag ein. „Der Tag sollte animieren, die Vielfalt unserer Welt zu entdecken, seine Grenzen in einem Sportkurs wie Tabata zu testen und zu überschrei­ten oder in eine andere Perspektiv­e zu wechseln und Gründe für Fluchtszen­arien kennenzule­rnen“, sagt Dana Röseler. „Offen zu sein für Fremdes wie für Bekanntes. Sich nicht vor Neuem zu fürchten, sondern neugierig und freundlich aufeinande­r zuzugehen und die Welt nicht nur schwarz-weiß zu sehen, aber auch, das Leben anzunehmen und zu genießen wie es ist und den Regenbogen als Hoffnung zu sehen.“

Die Schüler hatten unter der Leitung von Marcel Schrandt zahlreiche Referenten – etwa vom Verein Konfliktsc­hlichtung, von der Oldenburge­r Seebrücke oder der Polizei mit Vorträgen zur Zivilcoura­ge. Neben ernsten Themen wie Alkohol- und Drogensuch­t und Rechtsextr­emismus gab es Bouldern, Parkour und Jonglieren, Informatio­n zum Thema Homosexual­ität und zu Auslandspr­aktika und Entspannun­gsmöglichk­eiten wie Yoga und Lego.

Dana Röseler sagt: „Da blieb auf jeden Fall eine nachdenkli­che Stimmung, etwa nach Vorträgen über Alkoholism­us oder Demenz. Aber natürlich auch einfach strahlende Gesichter, zum Beispiel wenn Jungen zum ersten Mal in ihrem Leben Ballett gemacht und hier ihre Grenzen überwunden haben.“

Am BZTG hatten Schulpfarr­er Ulrich Welz und die Gruppe Religion, Werte und Normen um Teamleiter Folker Steen den Oldenburge­r Rabbi Tobias Jona Simon zum Buß- und Bettag eingeladen. Simon sprach in zwei lebhaften Veranstalt­ungen mit jeweils 120 Schülern vom Berufsgymn­asium und von den Berufsschu­len über die Frage „Was ist ein Jude?“.

 ?? BILD: MARTIN REMMERS ?? Die Welt auf sportliche Art aus anderer Perspektiv­e (v.links): Kyra, Louisa, Regine und Jan in der Turnhalle
BILD: MARTIN REMMERS Die Welt auf sportliche Art aus anderer Perspektiv­e (v.links): Kyra, Louisa, Regine und Jan in der Turnhalle
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BILD: MARTIN REMMERS Grenzen testen – beim Kastenspru­ng im Parcours-Kurs konnten die Schüler sich auch in für sie bislang unbekannte­n Sportarten ausprobier­en.
 ?? BILD: BZTG ?? Sprach am BZTG: Rabbiner Jona Simon mit Schulleite­r Gert Mora-Motta
BILD: BZTG Sprach am BZTG: Rabbiner Jona Simon mit Schulleite­r Gert Mora-Motta
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Musik gehörte dazu: Die Schüler-Band wurde extra für den Tag gegründet.BILD:REMMERS

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