Nordwest-Zeitung

Letzter Schumacher-Rivale saß oft im falschen Auto

,x-Weltmeiste­r Fernando Alonso fährt sein Abschiedsr­ennen – Viele Enttäuschu­ngen

- VOW ORISTOF STÜHM

ABU DHABI – Farssszd mPdssd grinste. Im Scheinwerf­erlicht scherzte er ein bisschen mit Lewis Hamilton herum und präsentier­te sich vor seinem letzten Rennen in der Formel 1 bestens gelaunt. In der offizielle­n Pressekonf­erenz vor dem Rennen in Abu Dhabi sorgte der sonst so verbissene Spanier am Donnerstag sogar für einige Lacher.

So sei eine seiner besten Erinnerung an seine 18 Jahre in der Königsklas­se die „Saison 2007 mit Lewis“, sagte der Spanier und genoss die Reaktion im Publikum. Schließlic­h lieferten sich der 37-Jährige und Hamilton damals bei Verlässt die Formel 1: Fernando Alonso

McLaren einen erbitterte­n teamintern­en Kampf, am Ende schnappte ihnen Kimi Räikkönen im Ferrari im letzten Rennen des Jahres den Titel weg. Was er vermissen wird? „Pressekonf­erenzen“, flunkerte Alonso.

Der Ex-Champion steht beim Rennen in Abu Dhabi an diesem Sonntag (14.10 Uhr/ RTL) noch einmal im Fokus. Dabei war es zuletzt ruhig um den Mann geworden, der einst Michael Schumacher vomThronst­ieß.Dochseinen zwei WM-Titeln 2005 und 2006 fügte er keinen mehr hinzu. Und so verlässt Alonso die Formel 1 auch ein bisschen als tragische Figur. „Ich höre auf, weil die Action auf der Strecke meiner Meinung nach richtig schwach ist“, sagte Alonso zuletzt immer wieder zu seiner Entscheidu­ng.

Dass Alonso nicht mehr WM-Titel gewann, liegt vor allem daran, dass er immer wieder zur falschen Zeit im falschen Auto saß. Schumacher schien unschlagba­r – bis der wilde und junge Alonso kam. Mit seinen Titeln 2005 und 2006 setzte er der Ära Schumacher ein Ende. Und weil Schumacher schließlic­h in Rente ging, waren sich die Experten einig: Dieser Alonso wird der nächste Schumi.

Es kam bekanntlic­h anders. 2007 zog Alonso zu McLaren und wurde dort von Hamilton zermürbt. Nach einem Jahr die Flucht zurück zu Renault, doch das Team war nicht mehr dasselbe. Dann nach zwei Jahren: Ferrari. Doch im Gegensatz zu Schumacher schaffte es Alonso nicht, das Chaos in Maranello in den Griff zu kriegen. Von dem Schock, den Titel 2010 im letzten Saisonrenn­en leichtfert­ig Sebastian Vettel im Red Bull überlassen zu haben, erholten sich Alonso und die Scuderia nie. Und seit seinem zweiten Versuch mit McLaren folgt eine Demütigung auf die nächste.

Doch er sei mit sich im Reinen, sagte Alonso, „denn ich habe in 18 Jahren mehr erreicht, als ich mir hätte erträumen können“. In Zukunft will Alonso nach der sogenannte­n „Triple Crown“des Motorsport­s greifen. Triumphe beim Grand Prix von Monaco, in Le Mans und bei den Indy 500 hat bislang nur der Brite Graham Hill geschafft. Alonso fehlt noch der Sieg in Indianapol­is, das soll sich 2019 ändern.

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AP-BILD: JEBREILI

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