Bürger wollen Straße aufmöbeln
Ndeensammlung für gut zwei /ilometer in /reyenbrück
Die Cloppenburger +traße soll neugestaltet werden. Die +tadt will, dass sich Bürger einmischen.
KREYENBRÜCK – Nun wird in einer Ideenwerkstatt an der Cloppenburger Straße gefeilt. Die Stadt hatte für Mittwochabend Bürgerversammlung eingeladen. Und schnell war klar: Die Straße ist zu schmal, um alle Wünsche zu berücksichtigen.
Ein paar Daten vorweg: Es geht um eine Strecke von rund 2350 Meter von der Autobahnauffahrt bis zur Sandkruger Straße. Hier fahren täglich bis zu 30 000 Fahrzeuge aller Art. Der LKW-Anteil beträgt je nach Tageszeit 8,5 bis 10 Prozent. Innerhalb dieser Strecke befindet sich auch das Stadtteilzentrum Kreyenbrück mit etlichen Versorgungseinrichtungen.
Schlechtes Image
Soll die Cloppenburger Straße eine „Flaniermeile“für Fußgänger und Radfahrer oder eine „Rennstrecke“für den Autoverkehr werden? Das war die Frage, die drei Stunden rund 50 Bürger sowie ExpertenvonderStadtunddem Verkehrsplanungsbüro SHP Ingenieure (Hannover) beschäftigte. Auf jeden Fall sei das Image der Straße zurzeit ein schlechtes, hieß es. Die Autofahrer stehen im Stau, die Fußgänger kommen nicht über die Straße und die Radfahrer müssen auf die Fahrbahn ausweichen, weil die Radwege zu schmal, zu holprig und überhaupt im schlechten Zustand sind.
Und warum man erst jetzt mit den Planungen beginnen würde, wurde die Stadt gefragt. „Weil es noch andere Prioritäten in der Stadt gibt“, so Dr. Norbert Korallus, Leiter der Verkehrsplanung. „Und weil in absehbarer Zeit mit umfangreichen Kanalarbeiten begonnen werden muss. Dies wollen wir mit einer Neugestaltung der Cloppenburger Straße kombinieren.“
Ein Vertreter vom ADFC wünschte sich für die rund 2000 Fahrradfahrer, die täglich zu verzeichnen sind, zwei Meter breite Fahrradwege. „Die Radwege sind in einem schlechten Zustand. Heute müssen auch die Lastenfahrräder berücksichtigt werden“, so der Experte. Die Stadt sieht Radwege zwischen 1,25 Meter bis 1,75 Meter vor.
Überhaupt waren die Radwege das Thema. Es gäbe immer mehr Menschen mit Elektrofahrräder, die ihre Geschwindigkeit nicht immer kontrollieren können, meinte eine Zuhörerin. Und so schön die Bäume auch seien, die dicken Wurzeln würden das Pflaster hochwerfen.
Langsame Busse
Die Erschließung mit dem ÖPNV sei zwar gut, aber was nütze es, wenn die Busse langsamer vorankommen, als der PKW-Verkehr. „Daran wird auch eine kostenlose Nutzung des ÖPNV nichts verändern. Solange die Busse vom PKW-Verkehr überholt werden, steigt keiner um“, sagte Baudezernentin Gabriele Nießen. Die Parkplätze sind zwar reichhaltig aber zu schmal. Die gesicherten Überquerungen zu wenig und teilweise zu weit (bis zu 500 Meter) voneinander entfernt.
Man wünschte sich mehr Aufenthaltsqualität in der Straße. Zum Beispiel zwischendurch mal ein paar Blumenbeete. Die Neugestaltung des Klingenbergplatzes sei schon mal eine positive Entwicklung. Auch eine Eingangssituation in Form eines Bogens über der Straße könnte optisch etwas verändern. Überhaupt wünschte man sich eine großzügigere Planung mit Visionscharakter, die auch die Nebenstraßen, das alte AEG-Gelände und die gesamte Struktur des Stadtteils einschließt. Gute Noten bekam der lange Mittelstreifen auf der Cloppenburger Straße von den Bürgern. Der Allee-Charakter sei schön. Allerdings sollten die Bäume mehr gepflegt werden.
Und so geht es mit der Planungswerkstatt weiter: am 6. Februar zum Thema „Wie bewerten Sie verschiedene Lösungsansätze für die Umgestaltung der Cloppenburger Straße?“und in der Abschlussveranstaltung am 3. April mit „Welche Lösung empfehlen Sie?“.