Region setzt auf Kooperation
Minister beraten in Wilhelmshaven über Mobilfunk und Flüssiggas
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit müsse sichergestellt werden. Das geht nur, wenn alle an einem Strang ziehen.
WILHELMSHAVEN – „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir etwas tun.“Das war ein Satz, der am Montag am Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven häufiger zu hören war. Getroffen hatten sich dort die Wirtschafts- und Verkehrsminister sowie Senatoren aus Niedersachsen, MecklenburgVorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen zu einer Konferenz über aktuelle Themen des Wirtschaftsstandortes Norddeutschland.
Heraus kam dabei vor allem: „Um international bestehen zu können, müssen wir stärker zusammenarbeiten“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsund Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU). Wichtige Themen, die diskutiert
wurden, waren neben der mangelnden Mobilfunkversorgung auch das geplante Importterminal für Flüssigerdgas (LNG) und der Bundesverkehrswegeplan 2030 – Stichwort Hinterlandanbindung. Im Rennen um Deutschlands erstes LNG-Importterminal sind neben Wilhelmshaven auch Stade und Brunsbüttel.
Viel diskutiert wurde vor allem über eine flächendeckende Versorgung mit schnellen und stabilen Mobilfunknetzen. „Im Vordergrund muss dabei die maximale Versorgung
stehen und nicht der maximale Erlös“, sagte Althusmann. Die Mobilfunkversorgung hinke in Deutschland weit hinter dem her, was für ein Industrieland angemessen sei. „Das ist ein Wettbewerbsnachteil. Wir müssen den Ausbau massiv vorantreiben“, erklärte er. Noch könne die gute Konjunktur diesen Nachteil kaschieren. „Das wird aber nicht ewig so bleiben“, erklärte Althusmann.
Gert Stuke, Präsident der Oldenburgischen Industrieund Handelskammer (IHK), appellierte, bei der 5G-Frequenzvergabe „auch kleineren Anbietern eine Chance zu geben, um eine möglichst hohe Abdeckung zu ermöglichen“.
Zwar stünden die einzelnen Häfen in Norddeutschland auch in Konkurrenz zueinander – um allerdings gegen internationale Konkurrenz, beispielsweise aus China, zu bestehen, müsste in Kernpunkten zusammengearbeitet werden. „Da hilft es nichts, wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht“, sagte Althusmann.
Daher werde Hamburg die Federführung bei einem neuen Online-Portal übernehmen, das die Häfen miteinander vernetzen soll – Stichworte Planung und Abwicklung. Die Zusammenarbeit soll auch dazu beitragen, im Vergleich zu den Häfen im Süden Deutschlands aufzuholen.
Um die Vorteile des Standorts – etwa Windenergie – besser zu nutzen, ist auch der Ausbau der Wasserstofftechnologie geplant.