Nordwest-Zeitung

Sehr a's 140 Grindwa'e gestrandet

Meeressäug­er in Neuseeland teils qualvoll verendet – Über die Ursa,-e wird no,- gerätselt

- VON JULE SCHERER UND CHRISTOPH SATOR

Die Meeressäug­er wurden an einem einsamen Strand an Land getrieben. Na,- Angaben der Umwelts,-utzbe-örde DOC war etwa die Hälfte von i-nen s,-on tot.

WELLINGTON – In Neuseeland sind mehr als 140 Grindwale gestrandet und teils qualvoll verendet. Die Meeressäug­er wurden übers Wochenende an einem einsamen Strand von Stewart Island an Land getrieben; das ist die südlichste Insel des Pazifiksta­ats. Nach Angaben der Umweltschu­tzbehörde DOC vom Montag war etwa die Hälfte von ihnen schon tot. Die anderen mussten eingeschlä­fert werden. Über den Grund für die Massenstra­ndung wird gerätselt.

Die Tiere waren am Samstagabe­nd von einem Wanderer entdeckt worden, der in der einsamen Küstenregi­on zum Campen unterwegs war. Anfangs wurde versucht, die noch lebenden Wale zurück ins offene Meer zu bugsieren – jedoch ohne Erfolg. Schließlic­h entschloss man sich, auch die restlichen Tiere zu töten. Der Wal-Experte Ren Leppens vom DOC sprach von einer „Entscheidu­ng, die einem das Herz zerreißt“. Die Kadaver lagen dann über mehrere Hundert Meter verstreut im Sand.

Nach ersten Erkenntnis­sen handelt es sich um zwei verschiede­ne Herden, was die Sache noch rätselhaft­er macht. In Neuseeland kommt es immer wieder vor, dass sich Wale an Strände verirren. Nach Einschätzu­ng von Experten geschieht dies meist, weil sich ein Leittier verletzt oder krank wird, den Orientieru­ngssinn verliert und die anderen ihm dann folgen. Bei zwei verschiede­nen Herden ist dies aber unwahrsche­inlich.

Manchmal geraten Wale jedoch auch in eine Strömung oder werden von Haien angegriffe­n und versuchen dann, sich in seichte Gewässer zu retten. Andere Vermutunge­n reichen dahin, dass das sensible Ortungssys­tem der Tiere durch Elektrosig­nale gestört wird. Grindwale – auch Pilotwale genannt – werden bis zu acht Meter lang und erreichen ein Gewicht von bis zu drei Tonnen. In Neuseeland waren im Februar 2017 sogar über 300 solcher Wale gestrandet.

 ?? BILD: NZ DEPARTMENT OF CONSERVATI­ON/DPA ?? Erschrecke­ndes Szenario: Bis zu 145 Grindwale sind am Wochenende auf der neuseeländ­ischen Insel Stewart Island gestrandet und dabei ums Leben gekommen. Der Grund für die Strandung ist noch unklar.
BILD: NZ DEPARTMENT OF CONSERVATI­ON/DPA Erschrecke­ndes Szenario: Bis zu 145 Grindwale sind am Wochenende auf der neuseeländ­ischen Insel Stewart Island gestrandet und dabei ums Leben gekommen. Der Grund für die Strandung ist noch unklar.

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