Schlanker und gesünder werden
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Menschen mit starkem Übergewicht müssen mit Folgeerkrankungen wie dem Typ-2-Diabetes rechnen. Eine Operation kann ein Teil der Adipositas-Behandlung sein.
FRIESOYTHE – Die Zahl der Übergewichtigen nimmt in westlichen Industrieländern seit Jahren kontinuierlich zu. Eine aktuelle Studie des Robert-Koch-Instituts zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland zeigt, dass mehr als zwei Drittel der Männer und über die Hälfte der Frauen deutlich zu viel Körpergewicht mit sich herumtragen. Fast jeder vierte Erwachsene lebt demnach mit einer gesundheitsschädlichen Adipositas, die laut medizinischer Definition ab Body Mass Index (BMI) von 30 vorliegt.
Ab dem 60. Lebensjahr sind davon in Deutschland zwischen 30 und 40 Prozent der Bevölkerung betroffen. Ob man selbst dazugehört, lässt sich leicht mit der folgenden Formel errechnen: Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat genommen. Bei einer Körpergröße von 1,80 Meter und einem Gewicht von 90 Kilogramm ergibt sich zum Beispiel ein BMI von rund 27,5.
Risiko steigt mit BMI an
Das Hauptproblem bei einem adipösen Menschen ist der weit über das Normalmaß hinausgehende Anteil des Körperfetts am Gesamtgewicht – vor allem in den inneren Organen. Betroffene müssen mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Begleitund Folgeerkrankungen rechnen. Mit dem Ausmaß des Übergewichts steigt dieses deutlich an.
Die Deutsche Adipositas Gesellschaft unterteilt drei Adipositas-Grade, wobei ein BMI von 40 und mehr die höchste Stufe darstellt, die mit einem sehr hohen Erkrankungsrisiko verbunden ist. Zu den besonders häufigen Adipositas-Begleiterkrankungen zählen neben Schädigungen des knöchernen und muskulären Halte- und Bewegungsapparats vor allem Bluthochdruck und der erworbene Typ-2-Diabetes. Dazu kommen oftmals Herz-/Kreislauferkrankungen, die unter anderem zu einen Herzinfarkt
oder Schlaganfall führen können.
Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die meistens über Jahre infolge eines ungesunden Lebensstils erworben wird, erklärt Dr. Ralf Weise, Chefarzt der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie und Leiter des Adipositas-Zentrums Nord-West in Friesoythe: „Die beste Möglichkeit zur Gewichtsreduzierung sind mehr Bewegung und eine Veränderung des Ernährungsverhaltens.“
Gerade bei Menschen mit sehr starkem Übergewicht reiche das allein aber oft nicht aus. Viele haben bereits etliche Diäten ohne einen nachhaltigen Erfolg hinter sich. Zudem fallen Adipositas-Betroffenen körperliche Aktivitäten im wahrsten Sinne des Wortes mit jedem Kilogramm mehr Körpergewicht schwerer.
Wenn bei einem starken
Übergewicht schon mehrere Abnehm-Versuche gescheitert sind, kann mitunter eine metabolische Operation die letzte Chance zur Gewichtsreduzierung sein. Betroffene sind oft tief verzweifelt, weil sie den Weg zum Normalgewicht einfach nicht finden und sich ihre Gesundheit zunehmend verschlechtert. Eine metabolische Operation kann ab einem BMI von 40 sinnvoll sein.
In den Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften wird der Eingriff ab einem BMI von 50 als vorrangige Therapie empfohlen.
Lebensstil verändern
Dessen ungeachtet ist klar, dass die OP immer nur ein Teil der Adipositas-Behandlung sein kann, betont Dr. Weise: „Die Patienten müssen zu einer Veränderung ihres Lebensstils bereit sein und vor
der OP mit einer umfangreichen Ernährungs- und Verhaltensschulung auf die Zeit danach vorbereitet werden.“
Ein metabolischer Eingriff zielt insbesondere auf eine positive Veränderung des Stoffwechsels ab. Neben der sogenannten biliopankreatischen Diversion ist heute das Anlegen eines Magen-Bypasses ein besonders effektives Verfahren. Der Magen-Bypass sorgt dafür, dass nur ein Teil der aufgenommenen Nahrung verwertet wird.
Neben einer deutlichen Gewichtsreduzierung hat der Eingriff den Vorteil, dass Adipositas-Patienten damit auch eine mit wenig Erfolg behandelte Zuckererkrankung in den Griff bekommen können, berichtet Dr. Weise: „Viele Patienten mit einem Typ-2 Diabetes kommen nach der Magenbypass-OP weitgehend oder sogar komplett ohne Diabetes-Medikamente aus.“