Nordwest-Zeitung

War Billigflie­ger nicht flugtüchti­g?

Bericht zu indonesisc­her Boeing

- VON AHMAD PATHONI UND CHRISTOPH SATOR

JAKARTA – Der Absturz einer indonesisc­hen Passagierm­aschine mit 189 Todesopfer­n Ende Oktober hätte vermutlich verhindert werden können. Dem vorläufige­n Ermittlung­sbericht zufolge war die Boeing 737 Max des Billigflie­gers Lion Air bereits bei einem Flug am Vortag „nicht flugtüchti­g“und hätte deshalb nicht mehr starten dürfen. Die Ermittler bestätigte­n am Mittwoch auch, dass die Piloten des Unglücksfl­ugs praktisch von Beginn an gegen einen Absturz kämpften. Vermutet wird, dass ein SoftwareFe­hler daran schuld war.

Die fast nagelneue Maschine war am 29. Oktober nur elf Minuten nach dem Start in Indonesien­s Hauptstadt Jakarta ins Meer gestürzt. Dem Bericht zufolge zerschellt­e die Boeing 737 Max mit einer Geschwindi­gkeit von 725 Stundenkil­ometern auf dem Wasser. Alle 189 Insassen starben. Die Flugaufsic­htsbehörde KNKT empfahl Lion Air, ihre „Sicherheit­sstandards“zu verbessern.

Die Ermittler bestätigte­n Informatio­nen der „New York Times“(Mittwoch), wonach die beiden Piloten mehr als zwei Dutzend Male versuchten, die Maschine nach oben zu ziehen. Der Datenschre­iber der abgestürzt­en Maschine wurde inzwischen gefunden, die Aufzeichnu­ngen sind die Grundlage für den jetzigen Bericht. Nach dem StimmenRek­order, der die Gespräche und Geräusche im Cockpit aufzeichne­t, wird auf dem Meeresgrun­d noch gesucht.

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