Wer soll sich um die Gäste kümmern?
Arbeitskräfte fehlen
HANNOVER/OLDENBURG/DPA/ RZK – Niedersachsens Tourismusbranche sieht den Fachkräftemangel einer Studie zufolge als größte Bedrohung ihrer Zukunft an. Dabei gehe es längst nicht mehr allein um Fachkräfte mit dualer Ausbildung, Meister oder Hochschulabschluss, teilte die IHK Niedersachsen am Donnerstag zu ihrer jüngsten Saisonumfrage mit. Mehr als die Hälfte der 650 befragten Tourismusbetriebe suche erfolglos nach Mitarbeitern ohne einschlägige Ausbildung, drei Viertel der Befragten hätten „schlichtweg gar keine Bewerbungen auf ihre Ausschreibungen erhalten“.
Der Fachkräftemangel ist aus der Sicht der Branche das größte Risiko für die Zukunft. Mehr als die Hälfte der Gastgewerbebetriebe und ein Viertel der Reiseunternehmen könnten offene Stellen seit längerer Zeit nicht besetzen.
Der Niedersachsen-Tourismus hat derweil weiter Konjunktur – über 90 Prozent der Betriebe bewerteten ihre Lage im Sommerhalbjahr der Befragung zufolge mit gut oder befriedigend. „Das gute Sommerwetter hat dem Niedersachsen-Tourismus in die Hände gespielt“, sagte Susanne Schmitt, die Hauptgeschäftsführerin der IHK Niedersachsen. Für das Winterhalbjahr würden gleichbleibende Geschäfte erwartet.
Im Oldenburger Land hieß es: Die Tourismusbranche habe den Rekordsommer mit guten Ergebnissen beendet. „Kopfzerbrechen bereiten allerdings fehlendes Personal, steigende Arbeitskosten und vermehrte Bürokratiebelastung.“Mehr als die Hälfte der Betriebe des Gastgewerbes könnten offene Stellen längerfristig nicht besetzen, weil sie keine passenden Kräfte fänden, so IHK-Geschäftsführerin Carola Havekost.