Nordwest-Zeitung

Vnd wieder geht es um Boris Becker

Anhörung vor Geri/ht in London – Viele Fettnäpf/hen – S/heidung steht ebenfalls an

- VON CHRISTOPH MEYER

-ie Bnsolvenzv­erwalter waren unzufriede­n. Bereits im Juni hätte das Elend eigentli/h beendet sein sollen.

LONDON – Zuerst erklärte ein englisches Gericht den Sportler für insolvent, dann kam die Trennung von seiner Frau Lilly: Thema ist auch jetzt wieder Boris Becker. Dazu musste er einigen Spott über sich ergehen lassen, nachdem er behauptet hatte, er sei Diplomat der bitterarme­n Zentralafr­ikanischen Republik und nicht zu belangen. Ob der damalige Tennisspie­ler zuletzt lacht, könnte sich an diesem Montag entscheide­n, wenn der Fall bei einer Anhörung vor Gericht in London verhandelt wird. Auch die Frage, ob sein Insolvenzj­ahr endet, könnte dort entschiede­n werden. Bereits im Juni hätte das Elend eigentlich vorbei sein sollen.

Die Insolvenzv­erwalter waren unzufriede­n, dass Becker einen Teil seiner Trophäen aus seiner schillernd­en Ten- niskarrier­e angeblich nicht aushändigt­e. Becker dagegen fühlte sich gedemütigt. Dutzende Erinnerung­sstücke sollten bei einer Online-Versteiger­ung zum Kauf angeboten werden, neben Tennis-Trophäen, Uhren und einem Bambi auch Socken des ehemaligen Weltrangli­stenersten. Und das ausgerechn­et zum Start in Wimbledon, mit Becker als Kommentato­r im BBC-Fernsehen.

Der wohl überrasche­ndste Zug war aber die Ankündigun­g, er sei als Diplomat nicht mehr zu belangen. Als Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenh­eiten der Zentralafr­ikanischen Republik genieße er Immunität gegen die „Farce“, die über ihn gebracht worden sei, meinte Becker und fügte hinzu: „Ich werde diejenigen, die diesen Prozess erzwungen haben, verfolgen und öffentlich zur Rechenscha­ft ziehen.“

Zu Beckers Unglück wollten Regierungs­mitglieder in der Zentralafr­ikanischen Republik nichts von seinem Diplomaten­status wissen. Beckers Diplomaten­pass sei eine Fälschung, betonte gar Chérubin Moroubama, Stabschef des Präsidente­n.

Zu der Misere um seine finanziell­en Verhältnis­se kam die Trennung von seiner Frau Lilly nach neun Ehejahren. Trotzdem hofft Boris Becker auf eine saubere Scheidung.

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DPA-BILD: DÜREN Zerstritte­n: Boris Becker und seine Frau Lilly

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