Nordwest-Zeitung

Haftbefehl – wieder Babyleiche entdeckt

Verdächtig­e bestreitet Tat

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DUISBURG/DPA – Rund zwei Wochen nach dem Fund eines toten Babys aus Duisburg in einer Altkleider­sortieranl­age in Polen hat die Polizei in der Ruhrgebiet­sstadt eine weitere Babyleiche entdeckt – und eine 35 Jahre alte Tatverdäch­tige festgenomm­en. Das in der Nacht auf Samstag in der Wohnung der Frau gefundene tote kleine Mädchen sei in Laken und Plastiktüt­en versteckt gewesen, teilten Staatsanwa­ltschaft und Polizei am Sonntag mit. Das städtische Jugendamt hatte die Frau betreut.

Sie gestand die Geburt dieses Kindes, bestreitet aber nach Polizei-Angaben, etwas mit dem toten Baby aus dem Altkleider­container zu tun zu haben. Der Richter erließ Haftbefehl wegen Totschlags – wegen des in der Wohnung der Frau im Stadtteil Rumeln gefundenen toten Mädchens. Für weitere Erkenntnis­se über das Baby, also etwa, wann es zur Welt kam, müsse die Obduktion abgewartet werden, so die Polizei.

Dem in Polen gefundenen toten Baby hatte die Polizei den Namen Mia gegeben. Es war am 17. November von Mitarbeite­rn einer Sortieranl­age für Altkleider in der Stadt Kielce gefunden worden. Der Transport war aus Duisburg gekommen. Die Polizei geht davon aus, dass das Kind zwischen dem 31. Oktober und dem 8. November in Duisburg in einen Container gelegt wurde. Nach Erkenntnis­sen der Ermittler ist Mia lebend zur Welt gekommen.

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