Luitz schreibt Ski-Märchen
26-Jähriger ge<innt sensationell Riesenslalom in Beaver Creek
Was für ein Comeback: ;in Jahr nach seinem Kreuzbandriss feierte Luitz den ersten Weltcupsieg seiner Karriere.
BEAVER CREEK – Erst das Leid, dann die Freude: Nach dem Verletzungsschock für Kitzbühel-Sieger Thomas Dreßen haben Stefan Luitz mit seinem sensationellen ersten Weltcupsieg und Viktoria Rebensburg mit Rang drei dem Deutschen Skiverband (DSV) am Sonntagabend zwei Glücksmomente beschert.
In seinem erst zweiten Weltcuprennen seit seinem Kreuzbandriss vom vergangenen Dezember verwies Luitz (Bolsternang) beim Riesenslalom von Beaver Creek/USA vollkommen überraschend Gesamtweltcup-Rekordsieger Marcel Hirscher (Österreich) und Thomas Tumler aus der Schweiz auf die Plätze.
„Es ist unglaublich, die Ziellinie zu überqueren und dann die Eins zu sehen“, sagte ein strahlender Luitz: „Ganz oben zu stehen, ist einfach großartig. Zum Fahren war es nicht mehr so schön. Ich versuche jetzt, nach der Verletzung nach und nach Schritte nach vorne zu machen.“Luitz’ Erfolg war erst der dritte deutsche Riesenslalom-Sieg bei den Männern nach Max Rieger 1973 in Mount St. Anne/Kanada und Felix Neureuther im Januar 2014 in Adelboden/Schweiz.
In Abwesenheit des verletzten Neureuther und unter dem Eindruck von Dreßens Kreuzbandriss behielt Luitz, der vor Jahresfrist an gleicher Stelle noch eine Führung verspielt hatte, im zweiten Durchgang als letzter Starter trotz zwischenzeitlichen Rückstands auf Hirscher und einiger Rutscher die Nerven. Im Ziel hatte 26-jährige Luitz, der sich am 17. Dezember 2017 in Alta Badia/Italien bereits zum zweiten Mal in seiner Laufbahn kapital am Knie verletzt hatte, 14 Hundertstelsekunden Vorsprung auf den 59-maligen Weltcupsieger Hirscher.
„Es ist Stefan von Herzen zu vergönnen, weil er sich immer verletzt hat, wenn er auf dem Sprung war. Er hat mit den schwersten Weg aller Weltcup-Fahrer gehen müssen“, sagte Hirscher fair.
Rebensburg bot am historischen Tag für Mikaela Shiffrin im Super-G von Lake Louise eine Glanzleistung. Hinter der überragenden Shiffrin, die nun als erster Mensch in allen sechs Alpin-Disziplinen Siege vorweisen kann, und der zweifachen Olympiazweiten Ragnhild Mowinckel aus Norwegen fuhr die 29-Jährige aus Kreuth zum ersten Mal im WM-Winter aufs Siegerpodest.
„In der Abfahrt habe ich nicht das richtige Gefühl gefunden, bin nicht wirklich zum Fahren gekommen“, sagte Rebensburg: „Der Super-G aber hat sich auch im Training gut angefühlt. Ich wusste, ich habe es drauf. Ich denke, es war wirklich eine sehr solide Fahrt. Speziell der obere Teil war ganz gut, unten habe ich ein bisschen Zeit verloren.“
Mit ihrer nahezu fehlerfreien Fahrt mit der Startnummer eins erfüllte Rebensburg auch die DSV-interne Norm für die WM im schwedischen Are (5. bis 17. Februar 2019) – bei der nach seinem Husarenritt nun auch Luitz die deutschen Hoffnungen tragen dürfte.
Im Ziel fehlten Rebensburg sechs Hundertstel auf Mowinckel und 0,84 Sekunden auf die 23-jährige Shiffrin, die in Abwesenheit der verletzten Lake-Louise-Dominatorin Lindsey Vonn (USA) ihren 46. Weltcup-Erfolg feierte und sich damit auf Rang fünf der ewigen Bestenliste verbesserte.