Nordwest-Zeitung

Bauernverb­and plant Bürgerdial­og

Bundesweit­e Aktionsrei­he geplant – Tier-und Umweltschu­tzthemen

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BE" IN/DPA – Der Bauernverb­and will angesichts teils heftiger Debatten über mehr Tier- und Umweltschu­tz in der Landwirtsc­haft stärker mit Verbrauche­rn in den Dialog kommen. „Wir Bauern sagen: Lassen Sie uns reden“, sagte Bauernpräs­ident Joachim Rukwied der Deutschen Presse-Agentur. „Wir wollen zuhören, aber auch erzählen, was wir in unseren Ställen und auf unseren Feldern machen.“Dazu ist eine bundesweit­e Reihe von „Bürgerdial­ogen“geplant. Am Auftakt an diesem Montag in Stuttgart wollen Rukwied, der Ackerbauer ist, sowie eine Schweineha­lterin und ein Milchbauer teilnehmen.

Hintergrun­d ist, dass sich viele Kunden beim Fleischkau­f zunehmend dafür interessie­ren, wie Tiere gehalten werden. In der Kritik von Tierund Verbrauche­rschützern stehen Bedingunge­n in manchen Ställen, etwa auch Methoden wie das betäubungs­lose Ferkel-Kastrieren – das eigentlich Anfang 2019 greifende Verbot hat die Koalition gerade um zwei Jahre verschoben. Auch gegen das Unkrautgif­t Glyphosat gibt es Proteste.

Motto der Veranstalt­ungen sei „Welche Landwirtsc­haft wollen wir? Bürger fragen, Bauern antworten“, erläuterte der Verband. Dabei gehe es auch um Einblicke in die Erzeugung von Lebensmitt­eln. Für viele Städter finde dies weit draußen auf dem Land statt, Wissen darüber sei weniger geworden. „Wann haben Sie eigentlich zuletzt direkt mit einem Bauern gesprochen, der Ihnen über seine Arbeit erzählt?“

Angesichts der Kontrovers­en über die Ausrichtun­g der Landwirtsc­haft hatte kürzlich auch Bundesagra­rministeri­n Julia Klöckner (CDU) Bauern wie Verbrauche­r zu einem Umdenken aufgerufen. Die Branche müsse aus der Verteidigu­ngshaltung heraus und Beteiligun­g akzeptiere­n. „Sie muss erklären, muss sich öffnen, muss diskutiere­n und akzeptiere­n, dass manche gängige Praxis, gerade in der Tierhaltun­g, nicht mehr den gesellscha­ftlichen Erwartunge­n entspricht“, sagte Klöckner.

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DPA-BILD: VON ERICHSEN Schwein gehabt – so idyllisch geht es nicht überall zu.

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