Gemeinsam stark
W er sich unsicher fühlt, reagiert häufig lautstark und besonders aggressiv nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“. Ähnlich verhält es sich beim Zusammenleben von Bürgern in Kommunen. Fühlen die Menschen sich in ihrer Gemeinde oder Stadt unsicher, igeln sie sich wahlweise ein oder pflegen einen Umgang miteinander, der zum Abgewöhnen ist. Das kann so weit gehen, dass insbesondere ältere Mitbürger sich nicht mehr trauen, bei Dunkelheit vor die Tür zu gehen und Mütter mit Kindern in manchen Situationen besser gleich die Straßenseite wechseln, um Ärger im wahrsten Sinne aus dem Weg zu gehen.
Solch düstere Strukturen lassen sich nicht allein durch verstärkte Polizeipräsenz aufbrechen. Viel wichtiger ist es, den Bürgern eines Stadtteils das Gefühl zu geben, dass sie zusammengehören und dass dieses Zusammenleben für alle deutlich besser gelingt, wenn man nicht nur nebeneinander, sondern miteinander lebt. Die Politik kann und muss hierfür die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen. Die Arbeit von Stadtteil-Managern ist in diesem Zusammenhang mindestens genauso wichtig wie die der Polizei.
Ein weiterer Baustein der Sicherheitsdebatte ist die Terror-Bekämpfung. Ein Weihnachtsmarkt-Besuch unter Polizeischutz kann nicht die Antwort sein und wirft die Frage auf, ob dadurch nicht eher das Unbehagen statt das Sicherheitsgefühl der Menschen steigt. Gewehre und Glühwein – das passt jedenfalls nicht zusammen.
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