Nordwest-Zeitung

„Großteil nach Niedersach­sen“

- VON .ARS LAUE, BÜRO HANNOVER

%er niedersäch­sische Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD, Sande) ist am Montag optimistis­ch vom Berliner Diesel-Gipfel zurückgeke­hrt.

FRAGE: Herr Lies, das „Sofortprog­ramm Saubere Luft“soll von einer Milliarde auf 1,5 Milliarden Euro aufgestock­t werden. Außerdem fördert der Bund die Hardwarena­chrüstung kommunaler Fahrzeuge mit rund 430 Millionen Euro. Ein guter Tag für Sie?

OLAF LIES: Ich begrüße die Entscheidu­ng der Bundesregi­erung, fast eine Milliarde Euro mehr für den Kampf gegen Luftversch­mutzung und Dieselfahr­verbote zur Verfügung zu stellen. Ich setze mich dafür ein, dass ein wesentlich­er Teil dieses Geldes auch nach Niedersach­sen fließen wird. In den Genuss der Mittel dürfen nicht nur die sogenannte­n Intensivst­ädte kommen, sondern auch die Städte, die den Stickstoff­dioxidgren­zwert nur knapp überschrei­ten. Die betroffene­n Kommunen dürfen nicht hinten runterfall­en, denn auch hier können Konsequenz­en drohen.

FRAGE: Die Bundesregi­erung hat zudem erneut angekündig­t, zusammen mit den Ländern überprüfen zu lassen, ob die Standorte der e5istieren­den Messstatio­nen in 6änze die Anforderun­gen der 37. 9erordnung zum Bundes-:mmissionss­chutzgeset­z erfüllen. ;orauf kommt es :hnen besonders an?

LIES: Es muss aus meiner Sicht nicht nur um Fragen der Höhe von Messeinric­htungen und Abständen zu Gebäuden und Kreuzungen gehen, sondern insbesonde­re darum, ob die gemessenen Werte repräsenta­tiv für die Belastung der Bevölkerun­g sind. Denn auch dies gehört zu den gesetzlich­en Vorgaben. Daher ist es völlig richtig, die Messstatio­nen und ihre Standorte zu überprüfen.

FRAGE: Es geht :hnen also in erster Linie um die Aussagekra­ft der Messwerte?

LIES: So ist es. Gerade in Niedersach­sen haben wir die besondere Situation, dass die Messwerte teilweise nur geringfügi­g über dem Grenzwert liegen. Wir sind auf einem guten Weg. Um in dieser Situation als Grundlage für ein eventuelle­s Fahrverbot zu dienen, muss auch im Sinne der größtmögli­chen Akzeptanz der Werte gewährleis­tet sein, dass diese vollständi­g nach den geltenden Regeln gemessen werden.

FRAGE: ;ann kommen denn die ersten Fahrverbot­e in <iedersachs­en?

LIES: Viel wichtiger als das Aufstellen eines Verbot-Schildes sind echte luftverbes­sernde Maßnahmen in den Städten. Die Stickstoff­dioxidbela­stung ist in den niedersäch­sischen Städten im letzten Jahr deutlich zurückgega­ngen. Ich bin überzeugt davon, dass wir diesen Trend ohne Fahrverbot­e fortsetzen können.

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DPA-BILD: GENTSCH

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