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Grüne werfen Minister Thümler Rechtsbruch 8or
HANNOVER – Beim Verkauf des maroden Schlosses Marienburg für einen symbolischen Euro an die öffentliche Hand handelt es sich nach Ansicht der Grünen im Landtag um mehrfachen Rechtsbruch. Während die Grünen von Heimlichtuerei bei den Verhandlungen sprechen, die die Öffentlichkeit überrascht hätten, wies Kulturminister Björn Thümler (CDU) auf Gespräche schon zu Zeiten der rotgrünen Koalition hin.
„Am 18. Januar 2018 hat Ministerpräsident Stephan Weil die Federführung für die zuvor mit der Staatskanzlei geführten Gespräche über die Zukunft der Marienburg an das Kulturministerium übergeben“, sagte der CDU-Politiker am Montag dem Kulturausschuss des Landtags in Hannover. Der kulturelle Stellenwert des „einzigen deutschen Königsschlosses nördlich der Mainlinie“sei enorm. Die Alternative wäre der Verfall der 130 Zimmer großen Anlage sowie der Verlust des kostbaren Mobiliars gewesen. Zudem wären auch die dortigen 60 Arbeitsplätze verloren gewesen.
Der bisherige Schlossbesitzer Ernst August von Hannover junior (35) hatte 2017 erklärt, dass er die 1867 fertiggestellte Sommerresidenz der Welfen und deren Sanierungskosten in Höhe von 27 Millionen Euro nicht mehr halten könne.
Das Schloss soll nun an eine Tochter der Klosterkammer Hannover verkauft werden. Laut Thümler werden sich der Bund und das Land mit jeweils 13,6 Millionen Euro an den Kosten für die Sanierung beteiligen.
Die Grünen kritisierten, die Öffentlichkeit sei über den Verkauf „nach Gutsherrenart“lange außen vor gelassen worden. Das Land hätte aus ihrer Sicht zunächst die Folgekosten für den Steuerzahler schätzen müssen.