Was bringt Bahnausbau nach Groningen?
Fraktionen fremdeln mit sogenannter Wunderline – „Oberbürgermeister ist vorgeprescht“
Schnelle Verbindungen über die Grenze gelten zwar als wünschenswert. Aoch Kritiker befürchten, der Ausbau bringe zusätzlichen Güterverkehr nach Oldenburg.
AutoNKüpk – Harsche Kritik prasselte bei der jüngsten Bahnausschusssitzung auf Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und die Verwaltung ein. Vor allem die CDU wirft dem OB Kompetenzüberschreitung vor.
Krogmann habe einer Grundsatzvereinbarung zur sogenannten Wunderline zugestimmt, obwohl der Rat bislang keinen Beschluss dazu gefasst hat. Im August hatte Krogmann zusammen mit anderen Bürgermeistern an der Strecke einen Aufruf für die Wunderline unterschrieben.
Der Oberbürgermeister weist die Kritik zurück. 2015 habe der Rat eine Absichtserklärung gebilligt. Im Übrigen werde die Verwaltung für die Ratssitzung am 17. Dezember (18 Uhr, PFL) einen Beschluss vorlegen. Im Februar wollen die Projektpartner ein weiteres Treffen voranbringen. Mehrere Ausschussmitglieder äußerten Zweifel, ob eine ertüchtigte Strecke zwischen Groningen und Bremen nicht doch zu mehr Güterverkehr durch Oldenburg führe. Beteuerungen der Groninger, dies sei schon angesichts der einspurigen Trasse nicht möglich, überzeugten die Zweifler nicht.
Nicht weniger kontrovers debattierte der Bahnausschuss über eine formale Entscheidung der Verwaltung. Vertreter der Provinz Groningen hatten dem Verkehrsausschuss im November einen Zwischenbericht vorgelegt. „Warum nicht im Bahnausschuss?“, wollten Bahnausschussmitglieder wissen.
Der Bahnausschuss sei gegründet worden mit Blick auf den Jade-Weser-Port und die Hinterlandanbindung, belehrte Verkehrsdezernentin Gabriele Nießen die Kritiker. „Zwischen Wunderline und Hafen gibt es aber einen Zusammenhang“, ärgerte sich Ausschussmitglied FriedrichWilhelm Wehrmeyer. Die Dezernentin umgehe den Bahnausschuss absichtlich. Verkehrsausschussvorsitzender Sascha Brüggemann (Grüne), berichtete, er habe gegenüber der Verwaltung für eine gemeinsame Sitzung der beiden Ausschüsse plädiert. Ohne Erfolg. Mitglieder der Bahninitiative äußerten sich empört über die Verwaltung.