Hlles in Maßen genießen
Die Dipl.-Ökotrophologin Isabelle Keller (Bild) ist Sprecherin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) mit Sitz in Bonn.
uON KLAUS HILKMANN
FRAGE: Was sind auf dem Weihnachtsmarkt besonders heftige Dickmacher? KELLER: Als Erstes würde ich hier die Kombination von Alkohol mit Frittiertem nennen. Häufig wird unterschätzt, dass der Alkohol an sich schon viele Kalorien enthält. Ein Gramm Alkohol liefert sieben Kalorien, was fast doppelt so viel ist wie ein Gramm Zucker. Dazu kommt, dass die Getränke auf dem Weihnachtsmarkt oft gesüßt sind und somit einen hohen Zuckergehalt haben. Wenn Alkohol dann gemeinsam mit frittierten Gerichten wie Reibekuchen, Pommes oder Backfisch verzehrt wird, kann schnell eine große Kalorienmenge zusammenkommen. FRAGE: Ist also Verzicht auf den Genuss angesagt? KELLER: Wer ein- oder zweimal auf den Weihnachtsmarkt geht, kann sich dort ruhig einmal mit Leckereien verwöhnen. Wer das allerdings jeden zweiten Tag und nicht nur im Ausnahmefall macht, muss damit rechnen, dass sich zusätzliche Pfunde auf den Hüften ansammeln. FRAGE: Ist mit einer Bratwurst plus Punsch ein großer Teil des Bedarfs gedeckt? KELLER: Damit hat man schon eine Menge auf seinem Konto. Allein eine 200 Milliliter-Tasse Glühpunsch liefert etwa 300 und eine Bratwurst rund 500 Kalorien. Zusammen genommen kann das bereits ein Drittel oder mehr des Tagesbedarfs abdecken. Ohne größere körperliche Aktivitäten beträgt der Tagesbedarf bei Frauen durchschnittlich etwa 1800 und bei Männern 2300 Kalorien. Insgesamt gilt: Eine maßvolle Ernährung lässt auch den Weihnachtsmarkt-Genuss durchaus zu.