Die nächste Generation übernimmt das Zepter
Rudolf Licht und Edith Bruns haben die Unternehmensnachfolge geklärt
Dieser Wechsel wird immer ganz individuell gelöst: Innerhalb der Familie, wie bei der Rudolf Licht GmbH in Delmenhorst oder auch so wie beim „Burgcafé“in Oldenburg.
Rudolf Licht übergibt an Sohn Marc
Nach 34 Jahren ist Schluss – fast. Rudolf Licht wird sein Unternehmen „Rudolf Licht GmbH“in Delmenhorst an seinen Sohn Marc weitergeben, wird aber in der Firma noch etwas weiter mitarbeiten und seinen Sohn bei der Angebotserstellung unterstützen. „Ansonsten werde ich mehr meinem Hobby, dem Golf widmen“, lächelt Rudolf Licht.
Es war 1984. Der Tischlermeister Rudolf Licht hatte schon lange mit dem Gedanken gespielt sich selbstständig zu machen. Zusammen mit einem Kollegen fiel der Startschuss am 5. September 1984. Schon damals hatte sich das junge Unternehmen auf die Bereiche Bautischlerei, aber vor allen Dingen auf Innenausbau und Trockenbau, Akustik und energetische Sanierung spezialisiert. Die handwerkliche Qualität des jungen Unternehmens sprach sich schnell herum. Die Zahl der Mitarbeiter stieg im Lauf der Jahre stetig an. Heute gehören 16 Mitarbeiter zum Team „Rudolf Licht GmbH“. Dieses Unternehmen ist mittlerweile deutschlandweit unterwegs und das für Privatkunden, aber auch viele Objektlösungen für Gewerbekunden wurden umgesetzt. Ein laufendes Projekt ist zurzeit der Vorplatz vom Bremer Hauptbahnhof.
Wenn Rudolf Licht die Baustellen inspizierte, dann war schon in ganz jungen Jahren Sohn Marc oft mit dabei. Wurde es dem kleinen Marc zu viel, dann schlief er auch schon einmal in Vaters Geländewagen. „Ich bin da so mit reingewachsen und könnte mir auch keinen anderen Beruf für mich vorstellen“, erzählt Marc Licht. Die logische Folge, er machte eine Ausbildung zum Akustik-und Trockenbaumeister und die im elterlichen Betrieb. Um dann noch mehr Erfahrung zu sammeln, arbeitete er zwei Jahre als Geselle bei einer Firma in Bremen, die sich ebenfalls auf Trockenbau spezialisiert hat. Im Jahr 2006 machte sich Marc kurz mit einem Kollegen selbstständig, bevor er sich entschloss zum 1.1.2007 als Bauleiter in den elterlichen Betrieb zu wechseln. Eine harmonische Unternehmensübergabe. Marc Licht (li.) wird das Familienunternehmen weiterführen, das sein Vater Rudolf (re.) vor 34 Jahren gegründet hat.
Inzwischen hat Marc Licht nicht „nur“seinen Akustikund Trockenbaumeister in der Tasche, sondern er ist auch Fachkraft für Brandschutz. Schon seit einigen Jahren ist Marc zusammen mit seinem Vater in der Geschäftsführung des Familienunternehmens und Rudolf Licht weiß was auf seinen Sohn zukommen wird: „Gegenüber früher sind die Anforderungen heute sehr viel höher geworden. Auch die individuelle Beratung nimmt immer Zeit in Anspruch, was wir natürlich gerne machen“, erzählt Rudolf Licht. „Ich bin mir der großen Verantwortung bewusst, besonders für unsere Mitarbeiter und deren Familien“, erklärt Marc Licht. „Unsere Mitarbeiter sind unser Kapital“, da sind sich beide einig. Rudolf Licht ist mehr als glücklich darüber, dass sein Sohn Marc sein Lebenswerk fortsetzen wird: „Wir haben für die Unternehmensnachfolge bei uns die ideale Lösung gefunden“.
Aus dem „Burgcafé“wird das Café „Saltkrokan“
Edith Bruns ist eine Bäckerin mit Leib und Seele. 1998 gründete sie einen Lieferservice für Torten- und Kuchen und viele Restaurants gehörten zu ihren Kunden. Dann bot sich 2007 die Chance die Räumlichkeiten in der Burgstraße 8 in Oldenburg zu pachten. Der Traum vom eigenen Café wurde Wirklichkeit. Schnell wurde ihr „Burgcafé“zum beliebten Anlaufpunkt. Die 35 Plätze im Innenbereich waren immer schnell besetzt. Ebenso in den sonnigen Monaten der Außenbereich. Wie sagt Edith Bruns so schön: „Man muss lieben, was man tut“.
Ihr Arbeitstag beginnt morgens um 3 Uhr und endet oft nicht vor 20 Uhr. Kein Wunder, denn das Angebot für ihre Gäste ist reichhaltig. Im Angebot gibt es: Frühstücks – Mittagsund am Nachmittag das beliebte Kuchenbuffet. Nicht nur die vielen Torten und Kuchen sind von Edith Bruns von Hand gemacht, sondern auch zum Beispiel die Marmelade, Brote oder die Brötchen zum Frühstück. Seit einigen Jahren ist Mitarbeiterin Beate die große Stütze an ihrer Seite. Da Beate gelernte Köchin ist, ist sie auch für das Mittagsbuffet zuständig. Beide übernehmen auch die Bedienung ihrer Kunden. Schon mehrfach hatte John Bruns seiner Ehefrau Edith gebeten aufzuhören, damit sie wieder mehr Zeit miteinander verbringen können. Nun erfüllt sie den Wunsch ihres Mannes und nach 11 Jahren wird sich Edith Bruns aus dem „Burgcafé“zurückziehen.
Pachtvertrag weitergeben
Da die gemeinsamen Kinder beruflich andere Wege gehen, entschloss sich Edith ihren Pachtvertrag weiterzugeben. Sie setzte sich mit der Handwerkskammer in Verbindung und deren Aufruf vermittelte ihr viele Interessenten. Fast gleichzeitig meldete sich auch die Konditormeisterin Josefine Thielhelm (27 Jahre) bei der Handwerkskammer und äußerte den Wunsch sich mit einem Café selbstständig machen zu wollen. Dort erhielt sie den Tipp, sich einmal im „Burgcafé“zu melden. Josefine gefiel dieses kleine Café auf Anhieb und für Edith Bruns war ebenfalls schnell klar: „Sie ist genau die Richtige“. „Wenn ich von keinem der Bewerber überzeugt gewesen wäre, hätte ich weitergemacht“, stellt Edith Bruns klar.
Durch ihre Oma entdeckte Josefine Thielhelm schon in jungen Jahren ihre Leidenschaft zum backen. Nach ihrem Abitur studierte sie Eventmarketing. Nach dem Bachelor wollte sie ihren Traum vom eigenen Café verwirklichen und dafür eine Ausbildung zur Konditorin machen. Von ihrem zukünftigen Ausbildungsplatz hatte sie ganz genaue Vorstellungen: „Es sollte ein kleiner Familienbetrieb sein“. Sie hatte Glück, in der „Confiserie Niko“in Hamburg war gerade ein Auszubildender abgesprungen. Nach ihrer zweijährigen Ausbildung hätte der Inhaber sie gerne als Mitarbeiterin behalten, aber Josefine wollte noch etwas anderes sehen. Sie arbeitete in einem Restaurant auf der Insel Norderney im Service und anschließend machte sie den Konditorenmeister. Am 26. Januar ist es dann soweit, dann wird dieses Café neu eröffnet und dann heißt es auch nicht mehr „Burgcafé“, sondern „Saltkrokan“. Frei nach ihrem Lieblingsbuch: „Ferien auf Saltkrokan“. „Die Gäste können hier zu jeder Tageszeit das passende bekommen und natürlich gibt es auch weiterhin, leckeren selbstgebackener Kuchen. Josefine Thielhelm bietet außerdem auch Eventtorten an, zum Beispiel zu einer Hochzeit. Unterstützt wird Josefine zukünftig von der Restaurantfachfrau Sarah Gerholt. Zunächst sind einmal alle Kunden zu einer Abschieds-und Kennlernfeier am 29. Dezember ab 19 Uhr im „Burgcafé“eingeladen. Am 30. Dezember ist dann für Edith Bruns endgültig der letzte Tag in ihrem geliebten Café. Edith Bruns (re.) mit ihrer Nachfolgerin Josefine Thielhelm.