„In meinem Beruf ist kein Tag wie der andere“
Land-und Baumaschinenmechatroniker Philipp Hoffmann ist bester Azubi
Mit strahlenden Augen erzählt Philipp Hoffmann: „Wir wissen morgens nicht, wie der Tag verlaufen wird und wer wünscht sich nicht so einen interessanten Beruf“. Der xx-Jährige wurde Kammersieger
Für Philipp Hoffmann aus Cappeln im Landkreis Cloppenburg war immer klar, dass für ihn zum Beispiel ein Job im Büro nie in Frage kommen würde. Schon immer schraubte und bastelte er gerne in der Werkstatt seines Vaters, der Kfz-Schlosser ist. Auf dem Bauernhof von seinem Onkel waren die großen Traktoren und die Landmaschinen sein Ein und Alles. „Maschinenschlosser war eigentlich immer schon ein Thema“, erzählt Philipp Hoffmann.
Sein Schulpraktikum machte er im Herbst 2014 dann auch als Land-und Baumaschinenmechatroniker bei Mählmann Gemüsebau GmbH, die ihren Firmensitz in seinem Heimatort Cappeln hat. „Wir waren von seinem Einsatz und von seinem handwerklichem Geschick sehr angetan“, erinnert sich der Leiter der Werkstatt & Landtechnik Marius Vaske. Einem Ausbildungsvertrag stand somit nichts mehr im Wege. Am 1. August 2015 begann Philipp dann seine Ausbildung zum Land-und Baumaschinenmechatroniker. In seinem Ausbildungsbetrieb hatte er es mit Traktoren, Land- und Erntemaschinen zu tun, welche mit modernster Technik ausgestattet sind. Die Mählmann Gemüsebau GmbH ist einer der größten Freilandgemüseanbauer in Deutschland. Das Unternehmen hat 120 Mitarbeiter und dazu kommen in der Hauptsaison (März-November) noch rund 800 Erntehelfer. Die Werkstatt ist mit 16 Mitarbeitern besetzt, darunter vier Auszubildende und ein Student im dualen Studium als Maschinenbauer.
Maschine ist nicht gleich Maschine
Alle Traktoren und Landmaschinen müssen gerade in der Hauptsaison immer einsatzbereit sein und da ist die Werkstatt oft gefordert. Maschine ist aber hier nicht gleich Maschine. Innerhalb eines Tages müssen Philipp und seine Kollegen oft Traktoren oder die unterschiedlichsten Erntemaschinen und Fahrzeuge reparieren. Die Mechatroniker spüren die jeweiligen Fehler zum Beispiel auch mit Hilfe eines Laptops auf, aber es muss natürlich auch richtig angepackt werden. „Die Fehleranalyse ist manchmal schon schwierig“, weiß Philipp Hoffmann.
Reparatur auch auf dem Feld
In diesem Beruf gibt es Abwechslung in Hülle und Fülle. „Wir reparieren ja nicht nur in der Werkstatt, sondern auch oft direkt auf dem Feld“, erklärt Philipp. Schon am Telefon gibt es eine kurze Fehleranalyse. „Wichtig ist, dass wir das passende Werkzeug und die dementsprechenden Ersatzteile mitnehmen. Oft sind die Felder 15 km und weiter vom Betriebsgelände entfernt und da wäre es fatal, wenn wir wegen einem nicht passenden Ersatzteile noch einmal zur Werkstatt fahren müssten und das in der Erntezeit“, ergänzt Philipp Hoffmann. Da gerade in der Erntezeit alle Maschinen laufen müssen, ist die Werkstatt in den Sommermonaten auch in drei Schichten besetzt. In den Wintermonaten steht die Wartung der Maschinen und Geräte an erster Stelle.
Als Kammersieger geehrt
Eine Vorliebe für eine Maschine hat Philipp nicht. „Ich mache alles gerne!“. Auch sein verantwortlicher Ausbilder Marius Vaske lobt sein großes Engagement. „Man merkt zu jeder Zeit, dass er mit seinem Beruf glücklich und zufrieden ist“. Die Ausbildung zum Land-und Baumaschinenmechatroniker dauert in der Regel dreieinhalb Jahre. Da Philipp auch in der Berufsschule gute Zensuren hatte, durfte er seine Ausbildung schon nach drei Jahren beenden. Bei der Abschlussprüfung musste er im praktischen Teil unter anderem ein Getriebe zerlegen und wieder zusammenbauen oder auch eine elektronische Fehlersuche vornehmen. Insgesamt erreichte Philipp Hoffmann eine Durchschnittsnote von 1,1 und wurde damit in seinem Beruf bester Auszubildender im Bereich der Handwerkskammer Oldenburg und somit Kammersieger. Beim anschließenden Landesentscheid konnte er den dritten Platz belegen.
Meisterbrief im Visier
Beide Seiten waren sich schnell einig, dass Philipp Hoffmann auch nach seiner Ausbildung der Firma Mählmann Gemüsebau GmbH treu bleiben wird. Philipp hat über seinen weiteren beruflichen Weg seine genauen Vorstellungen. In gut zwei Jahren möchte er seinen Meister machen. „Für mich ist der Beruf des Land-und Baumaschinenmechatronikers, ein Beruf mit Zukunft. Maschinen wird es immer geben und dazu wird es in diesem Beruf nie langweilig. Hier ist kein Tag wie der andere“, schwärmt Philipp Hoffmann.