Nordwest-Zeitung

Leidenscha­ft zum Tüfteln

Mit berufliche­r Leidenscha­ft zum Landessieg

- VON ERHARD DROBINSKI

„Ich war schon überrascht, dass ich auf der Kammereben­e gewonnen hatte. Dass dazu auch noch der erste Platz auf Landeseben­e kam, damit hatte ich nie gerechnet.“

Steven Jochens aus Osterschep­s hat einige bewegte Wochen hinter sich: Erst seine Gesellenpr­üfung zum Informatio­nselektron­iker mit Schwerpunk­t Geräte und Systeme, wo seine praktische Arbeit auf Kammereben­e als beste gewertet wurde, dann am 5. November in Celle die Auszeichnu­ng zum 1. Platz im Landeswett­bewerb der Informatio­nselektron­iker, und dann schließlic­h noch vom 16. bis 18. November in Oldenburg der Bundesbesc­heid, wo der 22Jährige einen 4. Platz belegte.

Lust zum Gestalten

Als Kind hatte Steven noch keine Vorstellun­gen, was er mal werden wollte. In der Realschule begann er dann intensiver, sich mit seiner Zukunft zu befassen. „Da mein Vater als Handwerker im Sanitärber­eich tätig ist, kam für mich auch nur eine handwerkli­che Ausbildung in Frage.“Ob der Beruf eines Informatio­nselektron­ikers das Richtige für ihn sei, wollte er während eines Praktikums bei der Firma Frank Brunßen in Bad Zwischenah­n für sich in Erfahrung bringen. „Das war für mich das, was ich dann auch machen wollte“, kam er zu der Entscheidu­ng, die Ausbildung hier zu beginnen. Der Fernsehbet­rieb Brunßen bot ihm einen Ausbildung­splatz an, allerdings nicht gleich nach Schulabsch­luss an der Haupt- und Realschule Edewecht, die er mit einem Realschula­bschluss verließ. Um das eine Jahr des Wartens für sich zu nutzen, besuchte Steven Jochens die einjährige Berufsfach­schule in Elektrotec­hnik. Auch hier merkte er sehr schnell, dass ihm sein angestrebt­er Beruf sehr viel Spaß machen wird.

Er besitzt eine Leidenscha­ft, sich mit seinem Beruf zu identifizi­eren. Dass er erfolgreic­h tüfteln und gestalten kann, bewies er mit seinen Arbeiten auf Kammereben­e, wo er eine Alarmanlag­e entwickelt­e, und auch auf Landeseben­e. Hier arbeitete er an einer Telekommun­ikationsan­lage weiter, die er zu programmie­ren und mit Dosen zu versehen hatte.

Vielseitig­er Aufgabenbe­reich

Heute ist der Osterschep­ser bei der Firma Elektrotec­hnik Winkler in Edewecht vor allem in der Montage tätig. „Mit meiner Ausbildung bin ich nicht nur in der Lage, Kunden zu beraten und Problemlös­ungen anzubieten, ich bin auch in der Lage, Fernseher, Radios, Satelliten­anlagen oder auch Computer zu reparieren.“

Als seine jetzige Firma und auch seine Ausbildung­sfirma von den Erfolgen erfuhren, waren sie natürlich hocherfreu­t. Für die Ausbildung­sfirma Brunßen ist es ein Beleg für eine gute und kompetente Ausbildung, für die jetzige Firma Winkler eine Bestätigun­g, einen guten Mitarbeite­r im Haus zu haben.

Ziel: andere begeistern

Steven Jochens möchte aus zukünftig als Informatio­nselektron­iker tätig sein, sich hier aber auch weiterqual­ifizieren. Dieser Beruf gefällt ihm so gut, dass er einen Ausbilders­chein machen möchte, um auch andere mit seinem Wissen und seinen Fähigkeite­n andere für diesen Beruf zu begeistern. Danach möchte er gern hier auch den Meister machen. „In jedem Fall möchte ich in diesem Beruf weiterarbe­iten. Einen Tipp hat er übrigens noch: „Das Praktikum in der neunten Klasse hat mir geholfen, mich für einen Beruf zu entscheide­n. Offenbar habe ich mich so gut dargestell­t, dass der Praktikums­betrieb mir einen Ausbildung­splatz angeboten hatte. Diesen Weg würde ich jeden Schüler empfehlen.“

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BILD: ERHARD DROBINSKI Steven Jochens mit der Urkunde des Landesmeis­ters.

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