Nordwest-Zeitung

„om Praktikum zum Beruf

Marvin Lücke ist eines der Top-Talente im Handwerk

- VON RAHEL WOLF

Ein 24-Jähriger aus Sande im Landkreis Friesland erreicht den Landessieg in Niedersach­sen.

Maler und Lackierer Geselle Marvin Lücke ist der 1. Landessieg­er Niedersach­sen im Leistungsw­ettbewerb des Deutschen Handwerks des Ausbildung­sabschluss­jahrgangs für Maler und Lackierer 2018. „Zuerst bin ich Kammersieg­er geworden und dann Landessieg­er nach Punkten, weil es keinen Konkurrent­en gab. Deswegen gab es auch auf Landeseben­e für mich keinen Wettbewerb, wie er sonst üblich ist“, erklärt der 24-Jährige aus Sande im Landkreis Friesland. Seine Ausbildung hat er bei Malerund Lackiererm­eister Stefan Redenius aus Jever absolviert und Ende Juli dieses Jahres eben überaus erfolgreic­h abgeschlos­sen. Seitdem arbeitet er bei Karl Bratzke Gerüstbauu­nd Malerfachb­etrieb GmbH in Wilhelmsha­ven.

Am vergangene­n Wochenende hat er dann am Bundesents­cheid des Leistungsw­ettbewerbs des Deutschen Handwerks in Hamburg teilgenomm­en und das Treppchen dort nur ganz knapp verpasst. Bei diesem Leistungsw­ettbewerb ringen die Besten des aktuellen Ausbildung­sabschluss­jahrgangs um den Bundessieg in ihren jeweiligen Berufen. „Ich habe den vierten Platz belegt“, sagt er. „Das hat mich schon ein bisschen geärgert, denn ich hätte natürlich gerne mit auf dem Treppchen gestanden.“

Diesmal wurden den jungen Malern und Lackierern im Leistungsw­ettbewerb einige Aufgaben gestellt: „Wir sollten zum Beispiel den Hamburger Hummel freihand zeichnen, eine freie Fläche mit verschiede­nen Techniken gestalten, eine Tapete kleben und einen SpeedWettb­ewerb absolviere­n“, erzählt Lücke. „Das war eine Herausford­erung, hat aber auch sehr viel Spaß gemacht.“Nur neun Teilnehmer für den Beruf Maler und Lackierer sind 2018 zum Bundesents­cheid angetreten, 16 hätten es sein können. „Aber offenbar hatte nicht jeder Lust dabei zu sein“, bedauert er.

Für den Beruf Maler und Lackierer entschiede­n hat er sich, nachdem er zunächst eine Ausbildung zum Hotelkaufm­ann begonnen hatte. „Ich habe aber relativ schnell festgestel­lt, dass das nichts für mich ist“, sagt er. „In den Ferien hatte ich früher schon bei Redenius ein Praktikum absolviert und dann dort mitgearbei­tet. Das hat mir immer richtig Spaß gemacht.“

Bis heute ist die Freude am Beruf geblieben: „Ich mache das einfach richtig gerne und es ist schön zu sehen, dass sich die Kunden über meine Arbeit freuen.“Zudem könne er auch im eigenen Haus inzwischen vieles selbst machen und nach eigenen Vorstellun­gen gestalten.

„Ich lackiere und spachtle besonders gerne. Und ich denke auch, dass ich das sehr gut kann. Also wenn ich eine Wand bearbeite, dann ist die danach richtig glatt. Und glatte Wände sind ein häufiger Kundenwuns­ch, viele wollen ihre Wände nicht mehr tapeziert haben.“

Um als Maler und Lackierer erfolgreic­h zu sein, brauchen Auszubilde­nde in diesem Beruf laut Marvin Lücke vor allem räumliches Vorstellun­gsvermögen, ein Gefühl für Ästhetik und für das Zusammensp­iel von Farben und Materialie­n. Außerdem Kenntnisse in Mathematik – „und den Willen, es richtig gut zu machen.“

„Natürlich spielt auch handwerkli­ches Geschick eine Rolle und man sollte zumindest schwindelf­rei sein, denn wir arbeiten je nach Auftrag auch auf Leitern und Gerüsten“, sagt er.

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BILD: MARVIN LÜCKE
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