Landessieger will zur Meisterschule
Niedersachsens bester Orthopädieschuhmachergeselle hat in Westerstede gelernt
Schritt 4:
In der Werkstatt von evers wird der Schaft auf den Leisten gezwickt.
Colin Rogge aus Westerstede-Ocholt strahlt: das Jahr 2018 hat für ihn einige Erfolge gebracht. Im Januar hat er seine Ausbildung zum Orthopädieschuhmacher mit der Traumnote „1“in der praktischen Prüfung bestanden. „Als Gesellenstück habe ich einen orthopädischen Schuh Budapester Machart mit komplettem Lederboden gefertigt“, erzählt der 21Jährige.
„Das ist ein ganz besonderer Schuh. Colin arbeitet sehr akkurat und genau“, betont Andreas Meyer, Orthopädieschuhmachermeister und Inhaber des Schuhhauses Janssen in Westerstede. Der junge Mann hat seine Ausbildung 2014 im Schuhhaus Janssen begonnen und nach dreieinhalb Jahren als Geselle abgeschlossen.
Colin ist ein cooler Typ und ein strahlender Sieger. Auf Kammerebene stand er im Herbst in Oldenburg auf der obersten Stufe und auf Landesebene im November in Celle. Drei berufliche Erfolge in einem Jahr – das kann sich sehen lassen. Derzeit laufen die Prüfungsauswertungen zum Bundessieger.
Seine Entscheidung zum Orthopädieschuhmacher
Colin hat seit seiner frühesten Kindheit Erfahrung mit orthosieger
Schritt 5:
eingeklebt. Der Boden wird pädischem Schuhwerk: „Ich habe von Geburt Klumpfüße“, erzählt der sympathische Geselle, der selbst auf orthopädische Schuhe oder Einlagen angewiesen ist. Seine Fußdeformität war nicht ausschlaggebend für seinen Berufswunsch, eher ein Anstoß. Schulpraktikum und Ferienjob gaben dem 21-Jährigen die Gewissheit: „Das ist mein Berufswunsch.“Colin hat vor Ausbildungsbeginn in einem metallverarbeitenden Betrieb ein Praktikum gemacht, er hätte auch anfangen können: „Es war gut, dass ich mich umgeschaut habe, das hat meine Wahl bekräftigt.“Inzwischen
Schritt 6:
Die Sohlen werden untergebaut. ist Colin in der glücklichen Lage und kann sich seine Schuhe selber passgenau fertigen.
Orthopädieschuhmacher/Orthopädieschuhtechniker
Der junge Geselle schwärmt von seinem besonderen Beruf. „Ich habe viel mit Menschen zu tun, arbeite handwerklich, mit Maschinen und als Material mit Leder, Kork und Gummi. Auch modernste Computer-Technik gehört zum Tätigkeitsbereich, beispielsweise für Laufanalysen mit Video, das zwei- und dreidimensionale Einscannen, Fußdruckmessungen, Schuhzurichtungen“, erzählt Colin. Der Personenkreis umfasst die ganze Spanne – vom Kleinkind bis zum Senior.
Berufliche Visionen des Ocholter Landessiegers
Colin Rogge sagt, er habe sehr viel gelernt während seiner Ausbildung in der orthopädischen Fachwerkstatt des Schuhhauses Janssen. Auch fühle er sich sehr wohl an seinem Arbeitsplatz: „Wir haben ein gutes Klima, es macht Spaß.“In absehbarer Zeit plant der 21-jährige Landes- zur Meisterschule zu gehen. Bis es soweit ist, bleibt die orthopädische Fachwerkstatt von Schuhhaus Meyer weiterhin sein Arbeitsplatz und Andreas Meyer ist froh über die weitere Unterstützung durch einen qualifizierten jungen Mann.
Handwerk bietet optimale Zukunftsaussichten
Der Beruf Orthopädieschuhmacher zählt zu den medizinisch-technischen Handwerksberufen (Gesundheitshandwerk), die Ausbildungsdauer beträgt dreieinhalb Jahre. Das Leistungsspektrum umfasst alle schuhtechnischen Maßnahmen zur Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Fußgesundheit, angefangen bei kleinen individuellen Änderungen am Konfektionsschuh über Schuheinlagen bis hin zur Anfertigung von orthopädischen Maßschuhen oder komplexen Orthesen. Einen großen Teil nimmt die umfassende Beratung und Problemlösungen bei Schuh- und Fußproblemen im prophylaktischen und akuten Bereich ein.