Nordwest-Zeitung

Endlich handeln

- VON KATJA SUDING

Länder wie Dänemark, die Niederland­e und Südkorea holen wir nur ein, wenn wir Bildung als gesamtgese­llschaftli­che Aufgabe verstehen. Der Bund muss mehr Verantwort­ung übernehmen. Nur mit Investitio­nen in Kabel und Beton gewinnen wir die

PRO...

Aufholjagd jedoch nicht. Mehr kann der Bund ohne Grundgeset­zänderung aber nicht leisten – und selbst das nur auf verfassung­srechtlich dünnem Eis.

Wir brauchen auch Investitio­nen in Köpfe. Der Bund muss in IT-Administra­toren und Schulungen des pädagogisc­hen Personals investiere­n können. Darauf warten die Schulen schon seit vielen Jahren. Das geht nur nach einer Grundgeset­zänderung. Die beste Ausstattun­g bringt nichts, wenn sie niemand wartet und niemand mit ihr umgehen kann. Der Bund muss darüber hinaus die Qualität des Bildungswe­sens unterstütz­en. Vor dreißig Jahren hat die Kultusmini­sterkonfer­enz schon Standards für die informator­ische Grundbildu­ng entwickelt, aber nie durchgeset­zt.

Wir können nicht noch einmal dreißig Jahre warten. Wir

brauchen endlich gleiche Chancen für alle Kinder, unabhängig vom Wohnort. Auch das geht nur nach einer Grundgeset­zänderung. 90 Prozent der Bevölkerun­g fordern längst eine grundlegen­de Reform des Bildungsfö­deralismus. Dem dürfen sich die Ministerpr­äsidenten nicht verschließ­en, allen voran nicht Armin Laschet, der sich im Koalitions­vertrag auch gegenüber der Bevölkerun­g verpflicht­et hat, die Kooperatio­n von Bund und Ländern zu erleichter­n. Ich appelliere an die Länder, der Grundgeset­zänderung zuzustimme­n, um unsere Schulen bald ins digitale Zeitalter zu bringen.

Das sind sie unseren Schülern schuldig, sie verdienen die weltbeste Bildung.

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Katja Suding (42) aus Vechta ist stellvertr­etende FDP-Bundesvors­itzende und Mitglied des Deutschen Bundestage­s.

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