Überflüssig
H at die AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag bisher Wort gehalten und sich meist einigermaßen moderat gegeben, so tut die Partei weder sich selbst noch den Schülern und Eltern einen Gefallen damit, ein Internet-Portal an den Start zu bringen, in dem Lehrer gemeldet werden können. Auch wenn die AfD betont, dass es ihr nicht darum gehe, mit dem Finger auf einzelne Pädagogen zu zeigen, so ermuntert eine solche Webseite doch dazu. Anschwärzen – genau das dürfte am Ende passieren, wenn die AfD dazu aufruft, der Partei Lehrer mitzuteilen, die die „Alternative für Deutschland“angeblich in ein schlechtes Licht rücken. Das spielt einer Diskussions-Mentalität in die Hände, die alles andere als demokratiefreundlich ist. Der freie Diskurs wird eingeschränkt, auch wenn die AfD noch so oft behauptet, sie wolle die Debattenkultur mit der Internetseite sogar stärken.
Wenn diese Partei es ernst meint mit ihrem Bekenntnis zu den demokratischen Grundwerten in diesem Land, sollte sie tunlichst die Hände von einem solchen „Fingerzeig-Portal“lassen. Es ist schlicht überflüssig, denn schon jetzt haben Eltern die Möglichkeit, das Gespräch mit der Schulbehörde, der Schulleitung oder am besten direkt mit dem Lehrer zu suchen, wenn ihnen Aussagen einseitig vorkommen und ihnen die politische Bildung unausgewogen erscheint.
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