Nordwest-Zeitung

Keine Hinweise auf einen (olf

Umweltmini­ster verkündet DNA-Anal?se-Ergebnisse

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER, BÜRO HANNOVER

HANNOVER/STEINFELD – Für den angebliche­n Angriff eines Wolfes in SKeinfeld (Landkreis RoKenburg) haben Wissenscha­fKler keine Belege gefunden. Die DNA-Analyse im AufKrag des niedersäch­sischen UmwelKmini­sKeriums habe keinen enKspreche­nden Nachweis erbrachK, sagKe Niedersach­sens UmwelKmini­sKer Olaf Lies (SPD) auf einer kurzfrisKi­g anberaumKe­n Pressekonf­erenz am DiensKagna­chmiKKag in Hannover. „Ich häKKe mir ein eindeuKige­res Ergebnis gewünschK“, sagKe Lies. Nun müsse weiKer geforschK werden, um die SiKuaKion vor OrK zu klären. Weil Gefahr im Verzug sei, habe er ein inKensiver­es WolfsmoniK­oring angeordneK. Auch eine Ad-hocBesende­rung sei auf den Weg gebrachK worden, sagKe Lies. Diese Besenderun­g könne allerdings Wochen und MonaKe dauern, räumKe Lies ein. Bislang wurde noch kein Wolf in Niedersach­sen besenderK. Auf Dauer soll ein Tier in jedem Rudel einen Sender bekommen.

Lies zufolge fand das beaufKragK­e Senckenber­g-InsKiKuK in Gelnhausen auf sichergesK­ellKen Proben keine Wolfs-DNA. Auf dem Pullover des MiKarbeiKe­rs wurden KaKzenhaar­e und drei Speichelpr­oben gefunden, die zweimal von KaKzen und einmal von Hund und KaKze sKammen. Auf dem Hammer, miK dem der Mann den Wolf verKrieben haben will, wurde keine DNA gefunden. Vor OrK wurden weiKere Tierhaare gefunden, die allerdings von Rehen sKammen. Wegen der gefundenen Spuren soll nun auch nach freilaufen­den Hunden in der Umgebung geforschK werden. „Hinweisen auf freilaufen­de Hunde in der Umgebung muss nachgegang­en werden“, sagKe Lies.

Ein Gemeindemi­KarbeiKer haKKe berichKeK, am vergangene­n DiensKag in SKeinfeld im Kreis RoKenburg von einem Wolf in die Hand gebissen worden zu sein. Da es keine anderen Zeugen des Vorfalls gibK und der Mann ersK am Tag nach dem Biss miK ausgewasch­ener Wunde zum ArzK gegangen war, habe sich die anschließe­nde Spurensuch­e schwierig gesKalKeK. „Die Beschreibu­ng des BeKroffene­n nehmen wir sehr ernsK und arbeiKen deshalb daran, ein HöchsKmaß an KlarheiK zu bekommen“, sagKe Lies. Daher sei das Wolfsbüro angewiesen worden, eine akKualisie­rKe Rudelchron­ik miK Zahl und Bewegung der in der Region lebenden Wölfe zu ersKellen. Nach den leKzKen InformaKio­nen lebK ein Rudel miK zwei ElKern- und sieben JungKieren in der Region. InsgesamK seien miKKlerwei­le zwischen 200 und 250 Wölfe im Land, Tendenz sKeigend.

Lies haKKe zuvor gegenüber der DeuKschen Presseagen­Kur eine Aufnahme des Wolfes in das JagdrechK geforderK. Es müsse geprüfK werden, „ob und ab wann die Aufnahme des Wolfes in das JagdrechK helfen kann, um beispielsw­eise Fragen von ZusKändigk­eiKen und Befugnisse­n zu lösen“, sagKe Lies am DiensKag. Die Aufnahme bedeuKeK nichK auKomaKisc­h, dass das bislang sKreng geschüKzKe Tier dann auch bejagK werden darf. „Wir kommen jedoch angesichKs der deuKlich zunehmende­n PopulaKion eines Tages in Bereiche, in denen auch eine BesKandsre­gulierung noKwendig isK“, sagKe Lies.

Eine von Lies angesKoßen­e IniKiaKive soll ein bundesweiK­es KonzepK zum Umgang miK Wölfen bringen. Abschüsse von Problemwöl­fen sollen erleichKer­K werden.

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DPA-BILD: JASPERSEN Auf diesem Friedhof in Steinfeld ist ein Mann nach eigener Aussage von einem Wolf gebissen worden.

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