Auch 2. Liga schafft Montagsspiele ab
Änderung zur Saison 2021/22 – Künftig eine Partie am Samstagabend
FRANKFURT – Der 25 Jahre währende Kampf endete am Dienstag um 15.41 Uhr mit einer knappen Pressemitteilung. Seit der Einführung im Jahr 1993 hatten Fans von St. Pauli bis München vor TV-Kameras gegen Montagsspiele protestiert. Nun folgte die Belohnung: Ab der Saison 2021/2022 wird es nach einem Beschluss der Vereine keine Begegnungen mehr an dem umstrittenen Termin geben.
„Die Clubs einigten sich mit großer Mehrheit darauf, dass es ab diesem Zeitpunkt keine Montagabendspiele geben soll. Stattdessen ist geplant, ein Spiel am Samstagabend ab 20.15 Uhr auszutragen“, hieß es. Vorausgegangen waren Diskussionen der Zweitligisten um die nationalen Medienrechte, die ab der Saison 2021/2022 neu ausgeschrieben werden.
Das Fan-Bündnis „ProFans“begrüßte die Entscheidung ausdrücklich. „Das ist sicher eine Erleichterung für die aktiven Fans, vor allem für die Auswärtsfahrer. Das lag uns sehr am Herzen, insofern ist das ein Erfolg, der uns beflügelt und weitere Ziele angehen lässt“, sagte Sprecher Sig Zelt: „Es ist gut, dass mehr und mehr erkannt wird, dass Fans dem Fußball einen Mehrwert geben.“
Erst Ende November hatte schon die Bundesliga eine Abschaffung der ungeliebten Montagsspiele ab 2021 beschlossen. Die fünf Partien pro Spielzeit sollen dann auf Sonntage verteilt werden.
Nun lenkten die Clubs tatsächlich ein. „Diese Protestkultur scheint doch erfolgreich zu sein. Aus meiner Sicht ist es schade, dass es nur so geht und alle Gespräche vorher nichts gebracht haben“, sagt Fansprecher Zelt.
Vorausgegangen war ein jahrelanger Kampf vor allem der aktiven Fanszenen. 2017 verschwanden die Montagsspiele dann aus dem Free-TV. „Dass wir die 2. Bundesliga verloren haben, tut weh“, sagte Sport1-Geschäftsführer Olaf Schröder damals. Regelmäßig hatten mehr als eine Million Zweitliga-Fans zugeschaut.
Die Entscheidung fiel nun – wie passend – an einem Montag. Bei „einem intensiven Gespräch und Meinungsaustausch über diverse Themen“in Frankfurt sprachen sich die Clubs für die Abschaffung aus. Der künftige Termin am Samstagabend sei „viel besser“, sagte Zelt, da viele Fans keinen Urlaub nehmen müssten, und fügte an: „Wir würden es für charmant halten, wenn alle Spiele an einem Termin ausgetragen würden.“Zumindest dieser Traum wird aber auch in den nächsten 25 Jahren unerfüllt bleiben.