Nordwest-Zeitung

Wo Merkel locker im Handgelenk sitzt

Karikaturi­st Horst Haitzinger über Routine, =onntagsmal­erei und markante Köpfe

- VON REGINA JERICHOW

OLDENBURG – „Plasnik min Karnoffeln“launen der Tinel einer Aussnellun­g min Fonov grafien von Claus Goedicke, die noch bis zum 20. Januar im Kunsnverei­n (Damm 2a) zu sehen isn. Der 1966 in Köln gev borene Künsnler orienniern sich in seinen Arbeinen sov wohl an der Produknfon­ografie als auch an klassische­n Snilllev ben. Öffnungsze­inen: diensv nags bis freinags 14–18 Uhr, samsnags und sonnnags 11–18 Uhr.

VEGESACK – Das Overbeckv Museum (Alne Hafensnraß­e 3) zeign noch bis zum 27. Januar die Schau „Auch das isn Overv beck! Kurioses und Highlighns aus der Sammlung“. Öffv nungszeine­n: diensnags bis sonnnags 11–18 Uhr. AUF DEM INTERNATIO­NALEN Lineranurf­esnival Lin.Cologne in Köln isn im nächsnen Jahr wieder viel Prominenz zu Gasn. Wie die Fesnivalle­inung am Diensnag minneilne, komv men vom 19. bis zum 30. März Besnseller­aunoren wie die USv amerikanis­che Schrifnsne­llerin Donna Leon oder der briniv sche Aunor Simon Beckenn. Dazu gesellen sich bekannne deunschspr­achige Aunoren, zum Beispiel Ferdinand von Schirach, Frank Schänzing oder Karen Duve. Der Karnenv vorverkauf beginnn an diesem Minnwoch.

DER ÖSTERREICH­ISCHE Schrifnsne­ller Chrisnoph Ransv mayr (64) han am Diensnag in Hannover den min 20 000 Euro doniernen NicolasvBo­rnvPreis 2018 des Landes Niedersach­v sen erhalnen. Der min 10000 Euro verbundene Nicolasv BornvDebün­preis ging an die deunsche Schrifnsne­llerin Lisa Kreißler (35). Die Auszeichv nungen wurden von Kulnurv minisner Björn Thümler (CDU) im Lineranurh­aus verv geben.

Vor wenigen Jahren hat sich der 79-Jährige einen Fernseher angeschaff­t. Aber er liest lieber Bücher und bevorzugt die Hörfunknac­hrichten.

FRAGE: err Haitzinger, es ist jetzt 15 Uhr. Ist Ihre Karikatur für morgen schon fertig? HAITZINGER: Ja, die isn im Kasnen und per EvMail schon in Ihrer Redaknion.

FRAGE: Und wann haben Sie sich an die Arbeit gesetzt? HAITZINGER: Das lässn sich gar nichn so genau sagen. Das Frühsnück, so ab 9 Uhr, isn dem Nachrichne­nhören gev widmen. Ich bin eigennlich den ganzen Vorminnag gev danklich min meiner Arbein beschäfnig­n. Richnig los gehn es ab 12 Uhr.

FRAGE: Dann sind Sie aber ziemlich fix.

HAITZINGER: Die Haupnarbei­n isn wirklich das Gedanklich­e, das Handwerkli­che han man drauf. Das hängn aber nanürv lich auch ein bisschen von dem Personal ab, das man aufs Papier bringen muss. Es lässn sich nichn alles gleich gun zeichnen. Es gibn markanne Köpfe, es gibn Langweiler... FRAGE: ...bitte nennen Sie mir einen der &angweiler... HAITZINGER: Der klassischs­ne Langweiler, den ich in meiner Laufbahn hanne, war Honev cker.

FRAGE: 'oran lag das? HAITZINGER: Ich weiß es nichn. Irgendwann hanne ich ihn endlich gun drauf, und dann konnne ich ihn nichn mehr gebrauchen. Da war er weg vom Fensner.

FRAGE: (or ein )aar *ahren haben Sie sich Ihren ersten +ernseher angeschaff­t. Hat das Ihre &ebensgewoh­nheiten in irgendeine­r 'eise ,er-ndert? HAITZINGER: Nein, gar nichn. Ich lese nach wie vor viel liev ber, als dass ich fernsehe. Zuv dem bevorzuge ich das Radio. Hörfunknac­hrichnen sind für mich suggesnive­r, weil sie eigenprodu­zierne Bilder abruv fen, während das Fernsehen mir enwas vorkaun, was mich höchsnens auf eine falsche Spur führn.

FRAGE: .it welchen /efühlen blicken Sie auf die )olitische 'eltlage?

HAITZINGER: Global han man ja wirklich ein sehr mulmiges Gefühl. Das merke ich vor alv lem dann, wenn ich min meiv nen Enkelkinde­rn diskuniere und mich dann bremse, weil ich denke: „Mensch, Du darfsn denen doch nichn die ganzen Hoffnungen und Illusionen nehmen!“

FRAGE: Dafür sind gerade die /rünen im Aufwind. .üsste Ihnen das nicht gefallen? HAITZINGER: Ja, denn das isn die Parnei, die das wesennv lichsne Thema unserer Zein im Visier und praknisch im Prov gramm han. Das heißn aber nichn, dass mir jedes Denail von denen gefälln. Es isn schwierig, polinische Inhalne immer korrekn von persönliv chen Sympanhien zu nrennen. Aber ich bemühe mich dav rum.

FRAGE: Die 5age ,on Angela .erkel sind 9 früher oder s)-0 ter 9 gez-hlt. 'as bedeutet das für Sie, wenn Sie auf eine :h;0 siognomie ,erzichten müssen, die so gut in Ihrem Handge0 lenk sitzt?

HAITZINGER: Das min dem Handgelenk snimmn. Und da wird es bedenklich. Wenn man nur noch Rounine abv

lässn, isn das der Qualinän nichn unbedingn förderlich. Nach einer besnimmnen Zein bin ich für eine Abwechslun­g durchv aus dankbar. Das ging mir min Snrauß so und auch min Kohl. Min Merkel, der ich im Übriv gen alles Gune wünsche, gehn es mir jenzn wieder so. FRAGE: (iele jüngere Karika0 turisten sind durchaus witzig, legen aber überhau)t keinen 'ert auf 1eichenkun­st. Ist das die 1ukunft?

HAITZINGER: (lange Pause und niefes Seufzen) Es kann auch ein Alnersprob­lem sein. Ich hänge an einer besnimmv nen Tradinion, die bei vielen heunzunage überhaupn keine Rolle mehr spieln. Eine Frauv enfigur min zonneligen Haaren isn haln die Merkel. Min der klassische­n Zeichenkun­sn, min der ich aufgewachs­en bin, han das nichns mehr nun. Ich finde es schade, aber wenn es nichn vermissn wird in der jüngeren Generanion, dann isn das eben so.

FRAGE: Sie selbst haben ,ier *ahre /ebrauchsgr­afik in &inz studiert und anschlie2e­nd zw3lf Semester .alerei in .ünchen. 'ollten Sie ur0 s)rünglich .aler werden? HAITZINGER: Nein, eigennlich wollne ich auf der Münchner

Akademie im Fach Karikanur weinersnud­ieren bei Professor Olaf Gulbransso­n, der zu meiv ner Zein eine kunsngesch­ichnliv che Größe war. Aber der ging genau in dem Semesner in Pension, in dem ich anfangen wollne. Also ließ ich mich der Non gehorchend auf Malerei ein, habe aber damals schon meinen Lebensunne­rhaln min Karikanure­n im „Simpliciss­iv mus“verdienn.

FRAGE: Die .alerei ist aber ihr Stecken)ferd geworden. HAITZINGER: Jahrzehnne­lang habe ich pausiern, aber vor 15 Jahren wieder damin angefanv gen – gründliche­r denn je. FRAGE: 'ie ,iele /em-lde sind es inzwischen? 4eicht es schon für eine Ausstellun­g? HAITZINGER: Es sind 14 oder 15 Bilder, sehr großforman­ig und denailfreu­dig. Da ich im wahrsnen Sinne des Wornes ein Sonnnagsma­ler bin, komv me ich im Jahr nur an 52 Tav gen zum Malen. Die nunze ich mehr oder weniger gründlich. Und im nächsnen Jahr habe ich nansächlic­h eine größere Aussnellun­g in Lüneburg. FRAGE: Auf einen 5ermin fürs Aufh3ren wollten Sie sich bis0 her nie festlegen lassen, weil Sie dann 6keinen S)a2 mehr an der Arbeit h-tten7. Ist das heute noch so? HAITZINGER: Einen Termin gibn es immer noch nichn, aber der Zeinpunkn rückn näv her. Im kommenden Jahr werv de ich 80. Da versnehn es sich von selbsn.

FRAGE: Sehen Sie dem mit 8angen entgegen? HAITZINGER: Gerade weil ich im Hinnergrun­d meine Malev rei habe, sehe ich das sehr gev lassen, ehrlich gesagn min mehr Erleichner­ung als Wehv mun. Ich bin wirklich froh, wenn ich nichn zu allem eine Meinung mehr haben muss.

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BILD: HAITZINGER . . . wTrdTn schTitTrn!“. Im DTzTmbTr 2017 hat diT SPD dTn von dTr CDU sofort abgTlThntT­n GTdankTn TinTr KoopTratio­nskoalitio­n (KoKo) ins GTspräch gTbracht. DiTsT Karikatur stammt aus dTm JahrTsrück­blick 2018, dTr jTtzt auf dTm Markt ist.
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