Dis0ussion um Messstelle geht weiter
Oldenburg im November angeblich mit den höchsten Werten im
OLDENBURG – Dicke Luft um den Messcontainer am Heiligengeistwall: Im November meldete die Station am Heiligengeistwall die höchsten Werte in Niedersachsen. Das zuständige Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim ermittelte einen Mittelwert von 43 Mikrogramm Stickoxid. Alle anderen Verkehrsmessstationen im Land blieben unter dem Grenzwert von 40 Mikrogramm. Haben wir etwa die schlechteste Luft in Niedersachsen? Oder stimmt etwas mit der Anlage nicht?
Die hatte am Montag die Höhe des Messrüssels mit einem Zollstock nachgemessen. Ergebnis: er ist zu niedrig angebracht. Zwischen 1,50 und vier Metern Höhe soll der Fühler messen. In Oldenburg ist der Rüssel aber nur 1,43 Meter hoch angebracht. Das wäre ein Verstoß gegen die Messverordnung.
Was sagt die Stadt dazu? „Wir sind da auch nur Zuschauer. Die Anlage wird für das Umweltministerium vom Gewerbeaufsichtsamt in Hildesheim betrieben“, stellt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann klar. Er war am Montag bei Diesel-Gipfel im Kanzleramt. Dort hatte Angela Merkel angeregt, im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben zu messen. Allerdings bieten die einen erheblich Spielraum. Und der wird in Oldenburg extrem ausgereizt. Statt z.B. – wie laut Verordnung auch möglich – in vier Metern Höhe zu messen, wurde die Anlage so auf gestellt, dass sie möglichst dicht an den Auspuffrohren liegt. Üblicherweise werden in größeren Höhen niedrigere Werte gemessen, weil die Luft dort verwirbelter ist.
In der Verordnung für die Stationen heißt es zudem auch: „Der Messeinlass darf nicht in nächster Nähe von Emissionsquellen angebracht sein, um die Einleitung von Emissionen, die nicht mit der Umgebungsluft vermischt sind, zu vermeiden.“Genau das passiert am Wall. Insbesondere wenn sich der Verkehr staut, befinden sich qualmende Auspuffrohre quasi direkt neben dem Messrüssel.
Und was sagt das Umweltministerium zu den Vorwürfen? Dort versprach man, den Sachverhalt kurzfristig zu klären.