Wechs Fragen zu Suchthilfe und Szenetreff
Stadt plant mit zusätzlichen 500.000 Euro zur Betreuung von Obdachlosen und Suchtkranken
8 bis 16.30 Uhr, GSG A(r)trium, Straßburger Straße 8: Reimund Belling – Streetsounds, SchwarzWeiß-Fotografie (bis 1. Februar)
8 bis 20 Uhr, NWZ+Medienhaus, -eterstraße 28+3.: Karin MüllerStrohbehn – Blühendes, Acrylmalerei (bis 28. Dezember)
8 bis 0 Uhr, Uni/ersit0t, Uhlh1rns+ 2eg .3+44, Bibli1thekssaal: „1938Projekt: Posts from the Past“, Wanderausstellung zum deutschsprachigen Judentum im Jahr 1938 (bis 7. Dezember)
3 bis 14 Uhr, Elisabeth+Anna+-a+ lais, S15ialgeri6ht, S6hl1ß2all 16: Stanislava Kovalcikova – Bilder vom Menschen, Porträts und Zeichnungen (bis 30. Januar)
„Wo Worte fehlen, sprechen Bilder“, experimentelle Aquarellmalerei von an Demenz erkrankten Menschen
Werner Schieleit – Chor und St. Ansgar, Radierungen und bearbeitete Fotografien
Dauerausstellungen „Aquarium Oldenburg“, „Naturalien-Cabinett“, „Moor“, „Geest“; Sonderausstellungen „Unseren Insekten ganz nah“, großformatige Detailfotografien (bis 27. Januar), und „Erzähl mir vom Tier – Tiere in der Kinderliteratur und in der Natur“, historische und aktuelle Kinderbücher, interaktive Exponate und naturkundliche Präparate (bis 28. April)
8. Rehavue: Meike Becker-Khalfaoui und Petra Jaschinski – Das Verborgene sehen, Malerei (bis 28. Februar)
Mitglieder der Gruppe „Malen am Donnerstag“– Auf der Suche nach dem Licht, Bleistiftzeichnung, Aquarell- und Acrylmalerei (bis 20. Dezember)
„finde alles – suche nichts. kleine und große Werke von Monika Bartholomé“, Zeichnung
Text – Textil – Textur. Bücher aus Stoff von Barbara Habermann (bis 19. Januar) 10 bis 18 Uhr, Landesmuseum 9>r ?unst und ?ulturges6hi6hte, -rin+ 5en:alais, Damm 1: Kabinettschau „Alles sieht so festlich aus! Weihnachten in Oldenburg damals und heute“, Objekte (bis 6. Januar); S6hl1ss, S6hl1ß:lat5 1: Sonderausstellungen „Drei Tage in Oldenburg - Die Ausstellung zum Fotoprojekt „echt.Oldenburg“, Fotografie (bis 3. Dezember), „Madonna, Manta, Mauerfall – Die achtziger Jahre in der Bundesrepublik“, Objekte, und „Schriller, bunter, lauter – Back to the 80s“, SchülerInnen und Studierende reflektieren die achtziger Jahre (bis 24. Februar; 17 Uhr: Führung)
Kunst trifft Lehre: Susanne Barelmann – Akzeleration, Fotografie und digitale Bildbearbeitung (bis 30. April)
Sonderausstellungen „Andrey Gradetchliev – Prêt-M-Portrait“, ZeichnungNMalerei (bis 6. Januar), und „Anerkennung! Von gesellschaftlichen Kämpfen um Teilhabe“(bis 13. Januar)
Hyuk-Dong Jang, Burak Bedenlier, Bettina Hauke und Beate Kuchs – Neue aus 2017, Malerei, Zeichnungen, Fotografie, Bildhauerei und Glasplastiken
Noor Afshan Mirza O Brad Butler – The Scar, fiktive Mixed-MediaInstallation (bis 13. Januar)
Künstler der Galerie – Jahresausstellung, Malerei, Grafik und Skulptur (bis 11. Januar)
Christoph Girardet – Tausend Augen, Videoinstallation (bis Mitte 2019)
Das neue Konzept verfolgt mehrere Ziele: Die bestehenden Einrichtungen sollen entlastet, die räumliche Konzentration entzerrt und die Betreuung verbessert werden.
OLDENBURG – Dor einem Jahr hatte die Stadtverwaltung vorgeschlagen, dass der Mädchentreff in der Cloppenburger Straße und der Tagesaufenthalt in der Ehnernstraße die Plätze tauschen. Damals hatte der Sozialausschuss die Pläne ausgebremst und zunächst ein umfassendes Konzept für die niedrigschwellige Wohnungslosenund Suchthilfe verlangt. Das liegt jetzt vor. Die einzelnen Maßnahmen könnten in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden.
Wie ist die aktuelle Ausgangslage
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Jede Kommune muss dafür sorgen, dass es für wohnungsund obdachlose Menschen auch tagsüber eine trockene und warme Möglichkeit zum Aufenthalt gibt. In Oldenburg ist das bisher der Tagesaufenthalt in der Ehnernstraße. Dort gibt es Mahlzeiten und Getränke und kann die hygienische und medizinische Grundversorgung sichergestellt werden. Nicht allzu weit entfernt, am Pferdemarkt, liegt das Café Caro, eine Anlaufstelle für Süchtige. Ebenfalls in der Nähe, in der Alexanderstraße 17, ist derzeit die Drogenberatungsstelle Rose12 untergebracht.
Die nahe beieinanderliegenden Einrichtungen für Obdachlose und Süchtige sind alle überlaufen, die Besucherzahl in der Ehnernstraße hat sich in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt, die Kunden mischen sich zu Spitzenzeiten, auch weil es im Café Caro keine Mahlzeiten gibt, und halten sich oft in größeren Gruppen vor den Gebäuden auf. Gleichzeitig wird die „Szene“immer wieder aus der Innenstadt verdrängt, was zu einer zusätzlichen Konzentration in diesem Bereich führt. Das verträgt sich nicht gut mit der Katholischen Grundschule in der nahen Harlinger Straße. Auch die Geschäftsinhaber in diesem Gebiet beklagen negative Auswirkungen auf ihre Umsätze.
Die Stadtverwaltung sucht nun nach einer Lösung, die zum einen den Bedürfnissen der Obdachlosen und der Suchtkranken besser gerecht wird, und die problematische Konzentration dieser Personengruppen im Bereich der unteren Nadorster Straße auflöst.
Was s6hl0gt die Stadt/er2altung 9>r die Obda6hl1sen /1r
Für die Wohnungs- und Obdachlosen soll das Angebot um einen zweiten Tagesaufenthalt mit dem gleichen Angebot wie in der Ehnernstraße erweitert werden. Angedacht ist ein Haus in der Bloherfelder Straße 7. Dieses Gebäude sei nicht im besten Zustand und müsse hergerichtet werden, hatte Sozialdezernentin Dagmar Sachse gesagt. Auch müsse die Abgrenzung zu einem Nachbargrundstück verbessert werden. Zunächst werden beide Standorte parallel geführt. Wenn das Haus in der Bloherfelder Straße von den Betroffenen angenommen ist, soll der Standort Ehnernstraße in die Cloppenburger Straße 35 umziehen. Der dortige Mädchentreff wechselt dann in die Ehnernstraße.
Was ist 9>r die S>6htigen ge:lant
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Das Café Caro soll deutlich ausgebaut werden. Es soll einen abgeschlossenen Außenbereich erhalten und günstige Speisen anbieten. Die Öffnungszeiten sollen auf das Wochenende und die Abende ausgedehnt werden. Außerdem soll erlaubt werden, leichtalkoholische Getränke in der Einrichtung zu sich zu nehmen, um den Suchtdruck zu reduzieren. In Fachkreisen spricht man von einem „nassen Angebot“. Dies erhöht den Personalaufwand deutlich. Die Erweiterung ist am alten Standort nicht möglich. Die Stadtverwaltung schlägt als neuen Standort die Alexanderstraße 17 vor, wo bisher die Drogenberatungsstelle Rose12 angesiedelt ist. Die soll nach Eversten umziehen, in die Straße Am Schießstand 34. Auch dieses Gebäude muss nach Einschätzung der Stadtverwaltung zuvor noch hergerichtet werden.
Außerdem soll ein Szeneplatz eingerichtet werden, den es in Oldenburg bisher noch nicht gibt. Mittelfristig soll mit Landesmitteln eine Tagesklinik für Suchtkranke installiert werden. Auch soll überprüft werden, ob ein Druckraum eingerichtet werden sollte. In solchen Räumen finden die Konsumenten die notwendigen sterilen Utensilien vor, um ihre mitgebrachten Drogen zu konsumieren.
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Die Verdrängung der Szene von verschiedenen Plätzen im Zentrum hat nach Einschätzung der Stadtverwaltung zu einer zusätzlichen Konzentration im Bereich Ehnernstraße/Heiliggeistwall/Alexanderstraße geführt. Außerdem hat eine Befragung der Nutzergruppen gezeigt, dass ein Platz im öffentlichen Raum ohne die Gefahr, beschimpft oder weggeschickt zu werden, dringend nötig sei. Alleingelassen werden diejenigen, die sich dort aufhalten, aber nicht. Sie werden von einem „Team Niederschwellige Suchthilfe“betreut. Dieses besteht aus Streetworkern sowie den Teams von Querbeet und der Straßensozialarbeit. Die Nutzer des Szeneplatzes sollen ein Stück weit Verantwortung für den Platz übernehmen und ihn beispielsweise sauber halten oder die Grünanlagen pflegen. Wo dieser Platz liegen könnte, ist derzeit noch völlig offen.
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Der Betrieb des erweiterten Café Caro und des zusätzlichen Tagesaufenthalts für Obdachlose in der Bloherfelder Straße wird nach jetziger Schätzung jährlich mit knapp einer halben Million Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Davon entfallen etwa 175 000 Euro auf den Tagesaufenthalt. Die Stadt zahlt davon voraussichtlich nur 47,5 Prozent. Den gleichen Anteil übernimmt das Land, fünf Prozent das Diakonische Werk. Ein zusätzliche Öffnung am Wochenende kostet weitere 92 000 Euro, die die Stadt alleine trägt. Außerdem müssten einmalig die Kosten für die Sanierung des Gebäudes und des dazugehörigen Geländes aufgebracht werden. Deren Höhe ist bisher noch nicht abzuschätzen.
Auch für das neue, erweiterte Café Caro müssten Sanierungskosten aufgebracht werden. Die Stadt geht von 280 000 Euro aus. Der Betrieb nach dem neuen Konzept würde deutlich mehr Personal notwendig machen, weshalb jährliche Mehrkosten von 230 000 Euro eingeplant werden. Falls der Szeneplatz eingerichtet wird, müssten einmalig etwa 20 000 Euro für die Stromversorgung, einen Unterstand und eine kleine sanitäre Anlage bezahlt werden. Für den Betrieb und die Betreuung rechnet die Stadt mit jährlich 70 000 Euro.
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Während die Werbegemeinschaft „Die Nadorster“, sich freut, dass sich die Belastung rund um die Nadorster Straße reduziert, kündigen Anwohner in Eversten schon Klagen gegen die Drogenberatungsstelle im Wohngebiet an. Schon vor einem Jahr hatte es Widerstand gegen die Umsiedlung der Tagesstätte für Obdachlose an die Cloppenburger Straße gegeben. Damit, dass dieser Widerstand wieder auflebt, muss gerechnet werden. Außerdem bleibt abzuwarten, ob die neuen Standorte zentral genug liegen, um von den Menschen, die man ansprechen will, angenommen zu werden. Und nicht zuletzt wird es für die Mädchen und jungen Frauen, die bisher zum Mädchentreff nach Osternburg gegangen sind, mindestens eine Umstellung, wenn nicht eine Zumutung sein, sich in einen anderen Stadtteil zu orientieren.
Das Konzept wird am Mittwoch, 12. Dezember, von 18 bis 21 Uhr im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt. Sie findet in der Halle der Kulturetage, Bahnhofstraße 11 statt.