Nordwest-Zeitung

Wolf tappt in keine Falle

Tiere konnten bislang nicht mit Sendern markiert werden

- VON KLAUS WIESCHEMEY­ER, BÜRO HANNOVER

Ist der Wolf zu intelligen­t? Nach den bisherigen gescheiter­ten Versuchen will man jetzt neue Wege gehen.

HANNOVER – Die von Umweltmini­ster Olaf Lies (SPD) geplante Besenderun­g der niedersäch­sischen Wölfe macht Probleme. Aktuell trägt keines der geschätzt mehr als 200 Tiere im Land ein Halsband mit GPS-Sender. Grund: Die Wölfe lassen sich bislang nicht einfangen.

Eine auf dem Bundeswehr­gelände bei Munster aufgestell­te Kastenfall­e blieb bisher leer. Zwar haben sich Wölfe angenähert, in die Falle getappt ist bisher kein Tier. „Bei der Kastenfall­e ist es so, da steht ein Kasten im Wald, da soll der Wolf rein, der aber ist schlau und geht da nicht rein“, beschrieb eine Sprecherin des Umweltmini­steriums das Problem.

Die Wissenscha­ftler der Tierärztli­chen Hochschule Hannover (TiHo) würden deshalb gerne Alternativ­en testen: Schlingen oder sogenannte Soft-Catch-Fallen. Das sind Tellereise­n, bei denen die scharfen Metallzähn­e an den Bügeln durch Polster ersetzt werden. Die Idee: Wenn ein Tier mit der Pfote auf die Falle tritt, soll der Lauf zwar eingeklemm­t, aber nicht verletzt werden. Doch die behördlich­e Genehmigun­g der Fallen zieht sich seit Monaten hin, das Ende ist offen.

Die nun von Umweltmini­ster Lies angekündig­te Besenderun­g des Gnarrenbur­ger Rudels im Landkreis Rotenburg, welches trotz fehlender DNA-Spuren weiter einer möglichen Attacke auf einen Menschen verdächtig­t wird, soll schneller vonstatten gehen. Da es um keine wissenscha­ftliche Untersuchu­ng, sondern um Wolfsmanag­ement gehe, gebe es weniger Probleme mit Genehmigun­gen: Eine externer Anbieter, der die Tiere besendern soll, sei bereits kontaktier­t worden.

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