Wolf tappt in keine Falle
Tiere konnten bislang nicht mit Sendern markiert werden
Ist der Wolf zu intelligent? Nach den bisherigen gescheiterten Versuchen will man jetzt neue Wege gehen.
HANNOVER – Die von Umweltminister Olaf Lies (SPD) geplante Besenderung der niedersächsischen Wölfe macht Probleme. Aktuell trägt keines der geschätzt mehr als 200 Tiere im Land ein Halsband mit GPS-Sender. Grund: Die Wölfe lassen sich bislang nicht einfangen.
Eine auf dem Bundeswehrgelände bei Munster aufgestellte Kastenfalle blieb bisher leer. Zwar haben sich Wölfe angenähert, in die Falle getappt ist bisher kein Tier. „Bei der Kastenfalle ist es so, da steht ein Kasten im Wald, da soll der Wolf rein, der aber ist schlau und geht da nicht rein“, beschrieb eine Sprecherin des Umweltministeriums das Problem.
Die Wissenschaftler der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo) würden deshalb gerne Alternativen testen: Schlingen oder sogenannte Soft-Catch-Fallen. Das sind Tellereisen, bei denen die scharfen Metallzähne an den Bügeln durch Polster ersetzt werden. Die Idee: Wenn ein Tier mit der Pfote auf die Falle tritt, soll der Lauf zwar eingeklemmt, aber nicht verletzt werden. Doch die behördliche Genehmigung der Fallen zieht sich seit Monaten hin, das Ende ist offen.
Die nun von Umweltminister Lies angekündigte Besenderung des Gnarrenburger Rudels im Landkreis Rotenburg, welches trotz fehlender DNA-Spuren weiter einer möglichen Attacke auf einen Menschen verdächtigt wird, soll schneller vonstatten gehen. Da es um keine wissenschaftliche Untersuchung, sondern um Wolfsmanagement gehe, gebe es weniger Probleme mit Genehmigungen: Eine externer Anbieter, der die Tiere besendern soll, sei bereits kontaktiert worden.