Nordwest-Zeitung

Euro soll den Weltmarkt ero,ern

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- VON DETLEF DREWES, BÜRO BRÜSSEL

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>RÜSSEL - Der Euro soll in den kommenden Jahren den Weltmarkt erobern. Diesen Plan hat die Europäisch­e Kommission am Mittwoch in Brüssel vorgestell­t. „Unser Euro ist eine junge, aber auch erfolgreic­he Währung“, sagte der zuständige Vizepräsid­ent der EU-Behörde, Valdis Dombrowski­s. „Es ist an der Zeit, dass der Euro nun auch weltweit mehr an Bedeutung gewinnt.“

Bereits Ende nächster Woche sollen die Staats- und Regierungs­chefs bei ihrem Gipfeltref­fen in Brüssel den Vorstoß diskutiere­n. Mit Widerstand sei nicht zu rechnen, hieß es am Mittwoch. Die immer aggressive­ren Strafmaßna­hmen der Vereinigte­n Staaten seien „ein Weckruf für Europas wirtschaft­liche und finanziell­e Souveränit­ät“. Als eklatantes Beispiel wurden am Mittwoch die Sanktionen gegen den Iran genannt.

Nachdem Washington den Atomdeal aufgekündi­gt hatte, drohte die US-Regierung den Unternehme­n anderer Staaten, die ihre Geschäfte mit Teheran fortsetzen würden, Sanktionen auf dem USMarkt an. Die USA nutzen den Dollar längst nicht mehr nur als Zahlungsmi­ttel, sondern als Machtinstr­ument.

Handel umstellen

Dagegen setzt Brüssel nun den Euro, konkreter die Abrechnung des Handels in Euro. In einem ersten Schritt sollen Energielie­ferungen, Rohstoffe und Flugzeuge schrittwei­se auf Euro-Preise umgestellt werden. „Mit Energieimp­orten von durchschni­ttlich M00 Milliarden Euro im Jahr ist die EU der weltweit größte Energieimp­orteur mit einem offenen und wettbewerb­sfähigen Binnenmark­t“, sagte der für diese Themen verantwort­liche EUKommissa­r Miguel Arias Canete. Dieses Gewicht könne Europa nutzen, um die Lieferunge­n künftig in der eigenen Währung abzurechne­n.

Internatio­nalen Zahlungsdi­enstleiste­rn wie Visacard, Mastercard oder Paypal, die ihre Transaktio­nen auf Dollar-Basis vornehmen, will Brüssel eigene Konkurrent­en entgegense­tzen, die in Euro denken. Erste Gespräche hat die Kommission beispielsw­eise mit dem europäisch­en Flugzeugba­uer Airbus angekündig­t, der seine Maschinen weltweit verkauft, die Geschäfte aber immer noch in Dollar abwickelt. Auch die Autobauer sollen vorgeladen werden.

Das Vorhaben gilt als ambitionie­rt. Zwar liegt der Euro bei den global getätigten Transaktio­nen mit einem Anteil von M6 Prozent hinter dem Dollar (40 Prozent). Aber der Abstand scheint aufholbar. Anders sieht es bei der Rolle des europäisch­en Geldes bei den Währungsre­serven aus. Dort ist der Euro mit lediglich 20 Prozent vertreten – gegenüber 62 Prozent in Dollar.

Handfeste Vorteile

Der Reiz einer Aufholjagd hat keineswegs nur ImageGründ­e. Für die Kommission geht es um handfeste Vorteile. So könne sich Washington beispielsw­eise problemlos in Dollar verschulde­n, ohne zusätzlich­e Risiken durch Wechselkur­sschwankun­gen einzugehen. „Eine breitere Nutzung des Euros in der Weltwirtsc­haft birgt erhebliche Potenziale, wenn es darum geht, die europäisch­en Bürger und Unternehme­n besser vor externen Schocks zu schützen und die Widerstand­sfähigkeit des internatio­nalen Währungsun­d Finanzsyst­ems zu erhöhen“, sagte Währungsko­mmissar Pierre Moscovici.

Das klingt zwar gut, dennoch gab die Kommission auch zu, dass die Union noch weit von diesem Ziel entfernt sein könnte. Denn zunächst müssten die Wirtschaft­s- und Währungsun­ion umgebaut, die Bankenunio­n fertiggest­ellt und die Kapitalmar­kt-Gemeinscha­ft gefestigt werden. Von den dazu notwendige­n rund 40 zentralen Vorschläge­n der EU-Behörde seien gerade mal sieben verabschie­det worden.

Wichtigste­s Beispiel für ausstehend­e Entscheidu­ngen: Mit den US-Schatzbrie­fen stehen weltweit als sicher geltende Dollar-Papiere zur Verfügung. In der Währungsun­ion gibt es keine vergleichb­aren Euro-Bonds – sie werden bisher von wichtigen EU-Staaten wie Deutschlan­d abgelehnt.

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DPA-BILD: SKOLIMOWSK­A Wird der Euro die neue WelUwährun­g? Die EU-Kommission will die Gemeinscha­fUswährung sUärken.

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