Nordwest-Zeitung

Digitale Schule kommt später

16 Länder lehnen Grundge&e'(änderung )*rer&' +,

- VON BASIL WEGENER

>ERLIN - Die Schüler in Deutschlan­d müssen auf den flächendec­kenden Unterricht mit Tablets, Computern und digitalen Medien warten. Die 16 Bundesländ­er lehnten die dafür von Bundesregi­erung und Bundestag vorgesehen­en Grundgeset­zänderunge­n geschlosse­n ab.

Sie wollen am 14. Dezember den Vermittlun­gsausschus­s anrufen. Trotzdem wollen sich die Regierungs­chefs „für eine schnelle Umsetzung des Digitalpak­ts Schule“einsetzen.

Die vorgeschla­genen Änderungen des Grundgeset­zes seien dafür nicht der richtige Weg, heißt es in dem Beschluss weiter. Das Ziel des angestrebt­en Vermittlun­gsverfahre­ns sei eine „grundlegen­de Überarbeit­ung“der geplanten Grundgeset­zänderunge­n. Im Bundestag waren alle Fraktionen bis auf die AfD für die Verfassung­sänderunge­n gewesen.

■ Hauptargum­ent für die Haltung der Länder:

Der Widerstand macht sich vor allem an dem vom Bundestag beschlosse­nen Vorhaben fest, dass ab 2020 Programme des Bundes für die Länder zur Hälfte durch diese mitfinanzi­ert werden sollen. „Das wäre ein Rückschrit­t“, sagte Hamburgs Erster Bürgermeis­ter Peter Tschentsch­er (SPD). Sein Argument: Dann könnten ärmere Länder, die ihren Anteil nicht aufbringen können, das Bundesgeld gar nicht beanspruch­en.

■ Weitere Gründe: Saarlands Regierungs­chef Tobias Hans (CDU), Sprecher der unionsgefü­hrten Länder, sagte, es gehe um die „Zukunft des Föderalism­us“. So ist Schulpolit­ik Ländersach­e. Wenn der Bund in die Zuständigk­eiten der Länder hineinregi­ere, führe das nicht zu guten Ergebnisse­n, so Tschentsch­er.

■ Inhalt und Chancen:

Es geht dabei um eine Vereinbaru­ng von Bund und Ländern. Sie soll festlegen, wie die Schuldigit­alisierung ausgestalt­et wird. Ein am 22. November bekannt gewordener Entwurf sieht etwa vor, dass die Schulen unter anderem jeweils bis zu 2L000 Euro für Laptops, Notebooks und Tablets bekommen können.

Der Bundestags­entwurf für eine Grundgeset­zänderung sieht allerdings auch vor, dass der Bund den Ländern Geld für bessere Schulquali­tät, also auch etwa für Lehrer-Weiterbild­ung, zahlen können soll. ■ So kann es weitergehe­n: Die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte: „Wir müssen uns einigen.“Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) sagte: „Am Ende wird es die Grundgeset­z-Änderung geben. Und das Geld wird kommen. Das wird sich nicht lange hinziehen.“In Regierungs­kreisen hieß es dagegen, der Digitalpak­t und andere Projekte könnten sich um einige Monate verschiebe­n und erst bis Ostern kommen.

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