Alle Kandidaten sind wählbar
Christian Haase, Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung der CDU, äußert sich zu den Kandidaten des Bundesparteitages.
FRAGE: Zerr Haase, Sie haben sich für CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer als künftige Parteivorsitzende ausgesprochen und werden sie wählen. Was spricht für sie als MerkelNachfolgerin?
HAASE: Annegret Kramp-Karrenbauer ist politisch am breitesten aufgestellt von allen drei Kandidaten. Die Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist aktuell das Megathema in Deutschland. Frau Kramp-Karrenbauer ist da auf Grund ihrer beruflichen und familiären Erfahrung am besten geeignet. Sie ist für mich die beste Wahl.
FRAGE: Annegret Kramp-Karrenbauer versöhnt, Friedrich Merz spaltet – ist es wirklich so einfach?
HAASE: Nein, so würde ich es nicht sagen. Alle drei Kandidaten sind wählbar. Wir könnten mit allen drei Entscheidungen leben. Ich wünsche mir auch, dass sich alle drei Kandidaten nach der Wahl an herausgehobener Stelle in der Parteiarbeit engagieren. Aber Kramp-Karrenbauer steht für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und den Zusammenhalt der Partei. Zuletzt ist nicht mehr immer deutlich geworden, dass wir eine breite Volkspartei sind. Wir müssen die Flügel der Partei wieder deutlicher stärken. Wir brauchen aber keinen Kurswechsel und keinen Ruck nach rechts.
FRAGE: Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich offen für Friedrich Merz ausgesprochen. Die Wahl von Merz sei „das Beste für das Land“, wirbt er. Wird die Unterstützung des Grandseigneurs der CDU am Ende den Ausschlag geben?
HAASE: Herr Schäuble ist ebenso ein Delegierter wie ich und andere auch. Jeder Delegierte wird sich ein Urteil bilden und genau diese Frage beantworten müssen. Wir müssen darüber entscheiden, was das Beste für unsere Partei ist. Die Partei ist kein Selbstzweck. Es geht darum, was das Beste für unser Land ist. Es läuft ja darauf hinaus, dass der Parteivorsitzende den ersten Zugriff auf eine Kanzlerkandidatur hätte. Deshalb wird jeder Delegierte auch diese Frage für sich mitbeantworten müssen. Annegret Kramp-Karrenbauer ist die bessere Kandidatin. Alle drei Köpfe stehen für etwas Eigenständiges. Frau KrampKarrenbauer hat immer wieder deutlich gemacht, dass sie auch für eine andere Politik steht. Sie hat als Ministerpräsidentin des Saarlands und Generalsekretärin eine hervorragende Arbeit gemacht. Mit der Wahl muss der Wettstreit dann aber auch beendet sein und die Partei wieder zusammenstehen.