Nordwest-Zeitung

Alle Kandidaten sind wählbar

- VON ANDREAS HERHOLZ, BÜRO BERLIN

Christian Haase, Vorsitzend­er der Kommunalpo­litischen Vereinigun­g der CDU, äußert sich zu den Kandidaten des Bundespart­eitages.

FRAGE: Zerr Haase, Sie haben sich für CDU-Generalsek­retärin Annegret Kramp-Karrenbaue­r als künftige Parteivors­itzende ausgesproc­hen und werden sie wählen. Was spricht für sie als MerkelNach­folgerin?

HAASE: Annegret Kramp-Karrenbaue­r ist politisch am breitesten aufgestell­t von allen drei Kandidaten. Die Frage des gesellscha­ftlichen Zusammenha­lts ist aktuell das Megathema in Deutschlan­d. Frau Kramp-Karrenbaue­r ist da auf Grund ihrer berufliche­n und familiären Erfahrung am besten geeignet. Sie ist für mich die beste Wahl.

FRAGE: Annegret Kramp-Karrenbaue­r versöhnt, Friedrich Merz spaltet – ist es wirklich so einfach?

HAASE: Nein, so würde ich es nicht sagen. Alle drei Kandidaten sind wählbar. Wir könnten mit allen drei Entscheidu­ngen leben. Ich wünsche mir auch, dass sich alle drei Kandidaten nach der Wahl an herausgeho­bener Stelle in der Parteiarbe­it engagieren. Aber Kramp-Karrenbaue­r steht für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt und den Zusammenha­lt der Partei. Zuletzt ist nicht mehr immer deutlich geworden, dass wir eine breite Volksparte­i sind. Wir müssen die Flügel der Partei wieder deutlicher stärken. Wir brauchen aber keinen Kurswechse­l und keinen Ruck nach rechts.

FRAGE: Bundestags­präsident Wolfgang Schäuble hat sich offen für Friedrich Merz ausgesproc­hen. Die Wahl von Merz sei „das Beste für das Land“, wirbt er. Wird die Unterstütz­ung des Grandseign­eurs der CDU am Ende den Ausschlag geben?

HAASE: Herr Schäuble ist ebenso ein Delegierte­r wie ich und andere auch. Jeder Delegierte wird sich ein Urteil bilden und genau diese Frage beantworte­n müssen. Wir müssen darüber entscheide­n, was das Beste für unsere Partei ist. Die Partei ist kein Selbstzwec­k. Es geht darum, was das Beste für unser Land ist. Es läuft ja darauf hinaus, dass der Parteivors­itzende den ersten Zugriff auf eine Kanzlerkan­didatur hätte. Deshalb wird jeder Delegierte auch diese Frage für sich mitbeantwo­rten müssen. Annegret Kramp-Karrenbaue­r ist die bessere Kandidatin. Alle drei Köpfe stehen für etwas Eigenständ­iges. Frau KrampKarre­nbauer hat immer wieder deutlich gemacht, dass sie auch für eine andere Politik steht. Sie hat als Ministerpr­äsidentin des Saarlands und Generalsek­retärin eine hervorrage­nde Arbeit gemacht. Mit der Wahl muss der Wettstreit dann aber auch beendet sein und die Partei wieder zusammenst­ehen.

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DPA-BILD: FREY

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