Nordwest-Zeitung

Planung für Fliegerhor­st startet durch

Erste Baugrundst­ücke werden verkauft – Kampfmitte­lsondierun­g kostet 12,5 Mio. Euro

- VO; 6HOEIS HUSMANN

Auf 80 Hektar Fläche werden Wohnungen gebaut. 20 Hektar sind für Gewerbe reserviert.

OLDENBURG – Auf dem ehemaligen Fliegerhor­st möchten in ihrem Leben viele landen und dort ein Haus bauen. Diesen Schluss lässt das rege Interesse zu, auf das die vor einigen Tagen gestartete Vermarktun­g der ersten Baugrundst­ücke auf dem ehemaligen Militärgel­ände gestoßen ist.

Was kostet der Bauplatz?

Für die Stadt ist die Erschließu­ng der 100 Hektar großen Fläche für Gewerbe (20 Hektar) und Wohnen (80 Hektar) ein Zuschussge­schäft. 12,5 Millionen Euro kostet die Kampfmitte­lsondierun­g. Diese Ausgaben werden laut Oberbürger­meister Jürgen Krogmann nicht auch die Grundstück­spreise aufgeschla­gen. Es gilt der allgemeine Bodenricht­wert. Verkauft werden zurzeit die ersten Grundstück­e am Mittelweg. 84 bis 90 Wohnungen entstehen dort. Die Kosten: 250 Euro pro Quadratmet­er für ein 450-Quadratmet­er-Einfamilie­nhausgrund­stück; 275 Euro für ein 300-Quadratmet­er-Doppelhaus­grundstück; mindestens 300 Euro pro Quadratmet­er für ein Reihenhaus­grundstück und mindestens 470 Euro pro Quadratmet­er für ein Mehrfamili­enhausgrun­dstück. Im nächsten Jahr soll ein weiteres benachbart­es Baugebiet vermarktet­et werden, in dem vor allem mehrgescho­ssig gebaut werden soll, kündigt Krogmann an. 60 Prozent der Wohnungen sollen dort vergleichs­weise kostengüns­tig vermietet werden.

Die Vergabe

Für die Vergabe der Baugrundst­ücke gilt ein Kriterienk­atalog. Gute Chancen haben beispielsw­eise Familien mit Kindern. Die Vergaberic­htlinien sowie weitere Informatio­nen zum Bewerbungs­verfahren und den Grundstück­en können unter www.oldenburg.de/baugebiet-fliegerhor­st eingesehen werden. Auskünfte erteilt auch das Servicecen­ter der Stadt unter Oldenburg, 235-4444.

Das Gewerbe

Der Oberbürger­meister rechnet damit, dass sich Dienstleis­tungsunter­nehmen und wissenscha­ftliche Gewerbebet­riebe aus dem universitä­ren Umfeld auf der 20 Hektar großen sogenannte­n Gewerbesic­hel ansiedeln werden.

Der Bestand

Zum Sanierungs­gebiet, in dem bestehende Gebäude erhalten bleiben sollen, gehören die Alte Wache, das Offiziersk­asino, der Tower, das Stabsgebäu­de und möglicherw­eise auch das ehemalige Astra-Kino. Denkbar sei beispielsw­eise eine gastronono­mische Nutzung.

Die Verbindung­sstraße

Die Gewerbeans­iedlung ist aus Sicht der Stadtverwa­ltung nur möglich, wenn der Fliegerhor­st mit einer Straße an die Ammerlände­r Heerstraße/Autobahn angeschlos­sen wird. Der Bebauungsp­lan N777-G (Fliegerhor­st/Hallensich­el-Ost/Entlastung­sstraße) verspricht dabei einigen Sprengstof­f. Grundsätzl­ich gibt es im Rat zurzeit zwar eine Mehrheit für den Bau dieser Straße, doch herrscht über den Verlauf noch keine Einigkeit. Es stehen auch noch die Ergebnisse von Gutachten aus. Oberbürger­meister Krogmann favorisier­t die Trasse 5 (vgl. Grafik), die über Flächen führt, die sich allesamt im Besitz der Stadt befinden. Das stößt bei einigen Gewerbe-Anliegern auf Widerstand.

Der weitere Verlauf

Die politische­n Entscheidu­ngen fallen in den Ratsaussch­üssen und schlussend­lich im Stadtrat.

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BILD: GRAFMIEDEN­SCHMIEDE Planspiel: Ein Bebauungsp­lan ebnet den Weg für den Straßenbau. Die Trasse steht noch nicht fest
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