Schüler folgen Störchen auf ihren Routen
Arbeitsgemeinschaft „Na, Erde?“informiert im Wissenschafts9Café des Neuen Gymnasiums
OLD.NBUFG/LR – Die Arbeitsgemeinschaft (AG) „Na, Erde?“des Neuen Gymnasiums hatte in der neuen Bibliothek der Schule zu ihrem SchülerWissenschaftscafé „Storch, wie geht es dir?“eingeladen. Die Schüler verknüpften dort die Ornithologie mit der Erdbeobachtung.
In der Vorbereitung hatten sich 17 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 5 bis 11 intensiv mit verschiedenen Fragen aus diesen Bereichen beschäftigt. Als Experten luden sie Udo Hilfers von der Storchenpflegestation Wesermarsch (Berne), Thorsten Krüger von der Staatlichen Vogelschutzwarte (NLWKN, Oldenburg) und PD Dr. Schmaljohann (Universität Oldenburg/Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, Wilhelmshaven) ein.
Die Schüler-Moderatoren erörterten mit den Experten die Lebensweise, den Lebensraum und die Bestandsentwicklung
des Weißstorchs im Oldenburger Land. Thorsten Krüger zeigte in einer aktuellen Grafik die langsame Erholung des Storchenbestandes. Auf den besonderen Anteil der Storchenstation Wesermarsch daran und deren Bedeutung über das Oldenburger Land hinaus wies Udo Hilfers hin. „Es wurde festgestellt,
dass 2018 trotz der starken Trockenheit wider Erwarten insgesamt ein gutes Storchenjahr war“, sagte Dr. Bernhard Sturm, Fachlehrer u.a. für Physik am NGO, der das Projekt „Na, Erde?“begleitet.
In zehn Plakaten und Modellen präsentierten die AGSchüler vieles rund um das Thema: mit selbst gebautem
Storchennest in Originalgröße, die Gefahren von Plastikmüll, Veränderungen in der Landschaft – etwa in den Bornhorster Wiesen – und im Einsatz von Mitteln in der Landwirtschaft. Die Temperatur, die Feuchtigkeit und damit indirekt auch der Klimawandel wurden als Einflussgrößen auf den Lebensraum und die Flugrouten des Zugvogels dargestellt.
Mit Heiko Schmaljohann behandelten die Schüler die Geschichte der Zugvogelforschung. Demnach wird die westliche Route über die Straße von Gibraltar und die östliche über den Bosporus wegen Veränderungen in der Landschaft und des Klimawandels nicht mehr von allen Störchen komplett oder gar nicht zurückgelegt. Exemplarisch zeigten die Schüler in einer projizierten App interaktiv den aktuellen Aufenthalt eines Storches rund um eine Mülldeponie in Spanien und eines anderen in der Nähe von bewässerten Feldern am Blauen Nil. „In Zukunft wird es neben der Ortung von Vögeln vom Boden aus auch die Möglichkeit geben, sie mit dem deutsch-russischen System Icarus aus dem All zu verfolgen“, sagte Sturm, dessen Schüler die Technik dahinter auch auch gleich erklärten.