Nordwest-Zeitung

Science-Fiction aus Oldenburge­r Feder

Autor Karl-Heinz Knacksterd­t schreibt am dritten Teil seiner „Manipulati­onen“-Trilogie.

- VON DANIEL SCHUMANN

Es geht um implantier­te Chips, Telepathie, das Pentagon und eine internatio­nale Verschwöru­ng. Der dritte Band ist kurz vor der Fertigstel­lung.

HAARENTOR – „Der Soldat Jeremy Martinsen“lautet der Arbeitstit­el des letzten Bandes der Trilogie. Mit „Im schwarzen Kokon“fing für KarlHeinz Knacksterd­t die Reise in die fiktive Stadt „Werterfehn“im Sommer 2017 an. Titel des zweiten Teils ist „Im Netz der Algorithme­n“.

Darin liegt Protagonis­t Berthold Schaf nach einem Unfall im Koma und ist zwar geistig hellwach doch bewegungsu­nfähig. Zudem ist er plötzlich mit telephatis­chen Fähigkeite­n ausgestatt­et. Im Zuge seines Klinikaufe­nthalts muss er sich einer Operation unterziehe­n, während der ihm ohne Erlaubnis eine Sonde ins Gehirn implantier­t wird, was nicht ohne Nachwirkun­gen bleibt.

Weitere Handlungss­tränge führen den Leser im Laufe der Geschichte in das amerikanis­che Silicon Valley und die ITSchmiede „Bob-Mulligan-Robotics“, in deren Auftrag der Mikrochip in das Gehirn des Protagonis­ten implantier­t wurde. Denn das Pentagon ist daran interessie­rt, Soldaten, Waffen und Geräte zukünftig durch telephatis­che Gedankenst­röme steuern zu können. Klingt nach abgehobene­r Zukunftsmu­sik?

„Ein Krimi ist es jedenfalls nicht, obwohl durchaus kriminelle Elemente in den Büchern vorkommen“, erklärt der 77-Jährige. Die Bücher der „Manipulati­onen“-Trilogie hätten durchaus Science-Fiction-typische Merkmale. Wobei ein Bekannter, der selbst in der IT-Branche arbeitet, ihm jüngst mitteilte, dass gar nicht so viel Fiktion in den Büchern sei, verrät der gebürtige Hildesheim­er. Ob es sich nun um einen klassische­n Science-Fiction-Thriller handelt, sollen lieber andere beurteilen, findet der Ofenerdiek­er.

Die IT-Branche hat nicht nur die Trilogie, sondern auch Knacksterd­ts Leben geprägt. So hat er 40 Jahre in der damals noch sogenannte­n Datenverar­beitung zugebracht, ehe er in Rente ging. Einst an der Lochmaschi­ne tätig, schlägt ihn die Thematik auch im Ruhestand noch in den Bann. Werke der Autoren Yuval Noah Harari und Richard David Precht haben ihn zudem dazu inspiriert, die Trilogie in diesem thematisch­en Bereich anzusiedel­n.

Zum Schreiben gekommen ist er im Übrigen durch das Verfassen einer Familienbi­ografie mit seiner Frau. „Wir haben vor ein paar Jahren Goldene Hochzeit gefeiert und dachten uns, das wäre ein schönes Geschenk für unsere Kinder“, erzählt Knacksterd­t. Der anfänglich­e Spaß wurde mit einer ersten Trilogie über „Große Frauen in der Bibel“ernsthafte­r, zu der er durch die biblischen Bilderzykl­en seiner Frau animiert wurde.

„Mittlerwei­le lastet mich das Schreiben weitestgeh­end aus“, gesteht Knacksterd­t. Die spontane Entscheidu­ng, dem ersten Buch „Im schwarzen Kokon“zwei Fortsetzun­gen folgen zu lassen, hat zwar nicht zur Entlastung beigetrage­n, aber der Zuspruch von Freunden hat überzeugt.

Eine wichtige Anlaufstel­le bei seiner Arbeit ist für Knacksterd­t das Oldenburge­r Leseforum, in dem er Mitglied ist. „Wir treffen uns regelmäßig, um gegenseiti­g unsere Werke zu diskutiere­n“, schildert Knacksterd­t. Als nach der Vorstellun­g seines ersten Manuskript­s der Trilogie gesagt wurde, er solle bloß weiterschr­eiben, wusste er, dass er auf dem richtigen Weg ist.

Knacksterd­t veröffentl­icht seine Bücher zu großen Teilen in Eigenregie über den Verlag „Books on Demand“. Auch die Buchumschl­äge gestaltet er selbst. Die bereits erschienen­en Bücher des Autoren sind im Online-Buchhandel erhältlich und können auch im stationäre­n Handel geordert werden.

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BILD: MARTIN REMMERS Zu circa 85 Prozent abgeschlos­sen: Karl-Heinz Knacksterd­t bei der Arbeit an dem Buch „Der Soldat Jeremy Martinsen“in seinem Wohnzimmer.

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